McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh glaubt, dass Sebastian Vettel bei Red Bull nie zu einer wahren Formel-1-Legende wird und legt ihm einen Teamwechsel nahe
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Wie wird man eigentlich eine Formel-1-Legende? Vielleicht durch viele Siege und WM-Titel. Oder durch besonders spektakulär errungene Erfolge, kompromisslose Überholmanöver und ein flottes Mundwerk. Auf jeden Fall nicht, wenn man zu lange für nur ein Team fährt. Diese Meinung vertritt zumindest McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh. Er legt Sebastian Vettel einen Wechsel nahe.
"Sebastian ist ein beeindruckender Fahrer. Er wird aber nie die Anerkennung bekommen, die er verdient, solange er für Red Bull fährt", sagt Whitmarsh bei 'Sport Bild'. "Er sollte sie also wirklich verlassen und zu einem anderen Team wechseln." Zum Beispiel zu einem traditionsreichen Formel-1-Rennstall wie Ferrari oder Williams. Oder beispielsweise auch zu Whitmarshs McLaren-Team.
Doch Red-Bull-Teamchef Christian Horner will davon rein gar nichts wissen: "Seb schlägt regelmäßig alle seine Rivalen und hat dreimal den WM-Titel geholt. Alles andere ist Bullshit", meint er. Außerdem verfüge Vettel über einen langfristigen Vertrag bei Red Bull: Der aktuelle Weltmeister ist noch bis einschließlich 2015 an den österreichisch-britischen Rennstall mit Sitz in Milton Keynes gebunden.
Allerdings wird die Behauptung Whitmarshs von einigen Formel-1-Statistiken gestützt. Denn viele der mehrfachen Formel-1-Weltmeister sind während ihren erfolgreichen Karrieren tatsächlich für mehrere Rennställe gestartet - und eben auch für Traditionsteams. Beispiele gefällig? Michael Schumacher bei Ferrari, Alain Prost und Ayrton Senna bei McLaren und Williams, Jackie Stewart bei Tyrell, Jim Clark bei Lotus...
Zu den erfolgreichsten Piloten aller Zeiten zählt Vettel übrigens schon jetzt. Im Alter von gerade einmal 26 Jahren hat er bereits drei WM-Titel eingefahren. Zum Vergleich: Im gleichen Alter hatte "Schumi" gerade mal seine erste Meisterschaft gewonnen. Und Vettel hat bereits dreimal so viele Siege wie Schumacher damals (30:10), kommt aber auch auf mehr als doppelt so viele Rennen (110:52).