Wieder Karthikeyan: Inder ärgert Red Bull

, 18.11.2012

Christian Horner und Adrian Newey ärgern sich über Narain Karthikeyan, der möglicherweise das Rennen entschieden hat, Marc Surer nimmt den Inder in Schutz

Immer wieder Narain Karthikeyan: Der Inder, den Sebastian Vettel dieses Jahr schon als "Idiot" und "Gurke" beschimpft hat, sorgte in der 42. Runde unfreiwillig für die Entscheidung im Grand Prix der USA, als er beim Überrunden nicht sofort aus dem Weg gehen konnte. Dadurch musste Vettel kurz lupfen - und ausgerechnet vor der entscheidenden DRS-Zone klebte Lewis Hamilton plötzlich an seinem Heckflügel.

"Leider hat heute ein Überrundeter den Unterschied gemacht", bedauert Teamchef Christian Horner. "Sebastian hat Lewis gut hinter sich gehalten, Lewis war im ersten Sektor sehr schnell. Als sie auf Karthikeyan aufliefen, war der leider nicht allzu kooperativ - ausgerechnet auf dem blödesten Streckenabschnitt. Das hat es Lewis ermöglicht, in die DRS-Zone zu kommen und die Gerade runter vorbeizugehen. Dagegen konnte Sebastian nichts machen."

"Es ist wirklich ärgerlich, dass das Rennen durch einen Überrundeten entschieden wurde", tobt Red-Bull-Cheftechniker Adrian Newey. "Karthikeyan hat uns in diesem Jahr schon des Öfteren im Weg gestanden, als es darum ging, ihn zu überrunden. Schon in Malaysia hat er uns Punkte gekostet, heute war es wieder der Fall. Das ist alles sehr frustrierend, weil Sebastian nicht das Ergebnis einfahren konnte, das er hätte einfahren können."

"Karthikeyan hat nicht in seine Spiegel geschaut", wirft auch Horner dem HRT-Piloten vor. Und Vettel selbst ärgert sich ebenfalls: "Mit dem Überrundeten waren wir in einer blöden Position, haben deswegen im ersten Sektor viel verloren. Dann hatte Lewis die Möglichkeit, seinen Heckflügel zu öffnen. Wir waren dadurch auf der Gegengeraden chancenlos. Da konnten wir nicht viel machen."

Bis dahin hatte sich der Deutsche exzellent verteidigen können, selbst als Hamilton seinen Rückstand weggehobelt hatte. Zwar kam der McLaren am Ende der DRS-Geraden jeweils bedrohlich nahe, aber der Vorsprung vor der DRS-Zone war jeweils groß genug, um die Führung retten zu können. Ungefähr zehnmal gelang es Vettel, sich auf diese Weise zu behaupten, bis er durch den Zwischenfall mit Karthikeyan machtlos war.

Doch der Inder störte keineswegs mit Absicht und hat daher auch keine Konsequenzen seitens der FIA-Rennkommissare zu befürchten. "Es war kein offensichtliches Problem", relativiert Experte Marc Surer. "Wenn du überrunden musst, verlierst du halt ein bisschen Schwung. Es gehört zum Rennen, dass da auch andere mitfahren." Vettel ließ seinen Emotionen zwar im ersten Moment am Funk freien Lauf, bei den Interviews nach dem Rennen war sein Ärger dann aber schon verraucht...

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