Obwohl Felipe Massa am Saisonende auf Augenhöhe mit Fernando Alonso fuhr, erwartet Ferrari 2013 keine Spannungen im Team
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In der Saison 2012 konnte man den Eindruck gewinnen, dass zwei verschiedene Versionen von Felipe Massa für Ferrari gefahren sind. Eine verunsicherte Version, die in der ersten Saisonhälfte ihrem Teamkollegen Fernando Alonso haushoch unterlegen war und gerüchteweise kurz vor dem Rauswurf stand. Und eine zweite Version, die nach der Sommerpause regelmäßig gute Ergebnisse einfuhr ein ebenbürtiger Teamkollege für Alonso war.
Durch den Aufschwung, mit dem sich der Brasilianer auch seine Vertragsverlängerung sicherte, stieg er auch in der Gunst seines Teamchefs: "Ich sehe das für uns als Verstärkung an", sagt Stefano Domenicali am Mittwoch im Rahmen der Wrooom-Veranstaltung in Madonna di Campiglio, wo Ferrari traditionell ins Jahr startet. Massas Schwächeperiode zu Saisonbeginn habe Ferrari geschadet: "In der ersten Hälfte des vergangenen Jahres waren wir nicht in der Lage, die maximale Punkteausbeute einzufahren. Das hat uns in der zweiten Hälfte viel gekostet."
Die Sorge, dass zwei gleichstarke Fahrer im Team für Spannungen sorgen könnten, teilt Domenicali nicht. "Die Tatsache, dass Fernando und Felipe sehr gut miteinander auskommen, ist ein Pluspunkt für unser Team. Verglichen mit anderen Teams ist das für uns die beste Situation." Domenicali sieht einen wiedererstarkten Massa nicht als Bedrohung, sondern als Ansporn für Teamleader Alonso: "Die Tatsache, dass Felipe die Saison so stark beendet hat, ist für Fernando eine gute Motivation. Letztendlich kann sich niemand auf seinen Erfolgen ausruhen."
Der Teamchef geht offenbar nicht davon aus, dass sich an der Rollenverteilung bei Ferrari etwas ändern wird: "Es ist wichtig, dass sie sich intern in konstruktiver Weise antreiben. Wenn im Team eine solche Atmosphäre herrscht, ist das positiv. Man muss sich auf Transparenz in einer Partnerschaft verlassen können, und das ist bei uns der Fall."
Auch einen erneuten Leistungseinbruch seines Piloten schließt Domenicali aus: "Ich glaube, der schwierigste Punkt in seiner Karriere liegt nun hinter Felipe. Er hat in der Sommerpause den Schalter umlegen können, und in der zweiten Saisonhälfte haben wir dann den Fahrer gesehen, den wir haben wollen."