Williams auf Großwildjagd: Erst Mercedes, dann Red Bull

, 02.10.2014

Die Piloten Massa und Bottas glauben, dass sie in Suzuka eher die Silberpfeile schlagen können und rechnen sich gute Chancen im Kampf mit Ferrari aus

Williams nimmt nach eigenem Bekunden in den kommenden Jahren WM-Titel ins Visier, will mit der Großwildjagd aber am liebsten schon in der Saison 2014 beginnen. Felipe Massa und Valtteri Bottas glauben, dass sie Ferrari im Kampf um Rang drei in der Konstrukteurs-WM ein Schnippchen schlagen können. Damit nicht genug: Der Finne schätzt, den Rückstand auf Mercedes verkürzt zu haben: "Es sieht fast danach aus. Wir haben das Auto Schritt für Schritt verbessert, kleine Dinge, dafür aber ständig."

Er glaubt daran, dass die Entwicklungen, die aus Grove an die Strecken kommen, tatsächlich weiterhelfen: "Es wirkt sich aus. Mit einigen Teilen mehr sogar ganz sicher", so Bottas weiter. Er wertet wie Massa das Abschneiden in Singapur, das eigentlich unter dem neuen Standard des Teams gewesen ist, als Beweis dafür. "Das war für uns die schlimmste Strecke", erklärt der kleine Brasilianer mit Blick auf die ungeliebte Kurscharakteristik und Reifenprobleme. "Hoffentlich sind wir ab jetzt wieder stärker."

Trotz der Umstände zehn WM-Punkte vom Nachtennen mitgenommen und nur sechs Zähler auf Ferrari eingebüßt zu haben, gibt Selbstbewusstsein: "Wenn wir schon in Singapur so nahe dran waren, warum dann nicht auch hier?", fragt sich Bottas und hat erneut die Silberpfeile im Auge: "Die Lücke ist ziemlich klein und mit den Verbesserungen sollte es unser Ziel sein, so nahe wie möglich dran zu sein." Trotzdem hält er in Suzuka überraschenderweise nicht Mercedes, sondern Red Bull für den größten Kontrahenten.

Lenkungsproblem bei Bottas nicht auffindbar

"Sie werden wird schwieriger zu schlagen sein", blickt Bottas voraus und erläutert, warum diese These vorerst nur für Japan gilt: "Sie haben viel Abtrieb und ich glaube, dass sie in schnellen Kurven stark profitieren. Aber auf Strecken wie Austin - mit langen Geraden - könnten sie Probleme bekommen. Dann haben wir eine Chance. Mit Neurungen am Auto gelingt es uns andernorts vielleicht auch." Um Rang zwei in der Konstrukteurs-WM noch zu attackieren, scheint der Rückstand (118 Punkte) zu groß.

In den Japan-Grand-Prix geht Bottas infolge der Probleme in der Schlussphase des Singapur-Rennens mit einer komplett neuen Lenkung. Der Tausch war nötig geworden, nachdem die Ingenieure die Ursache nicht eindeutig hatten lokalisieren können. "Wir hatten Schwierigkeiten, es genau auszumachen", unterstreicht der WM-Sechste. "Es muss etwas mit den Temperaturen zu tun gehabt haben." Die Hitze Südostasiens lässt sich nicht ohne Weiteres simulieren, weshalb Tests ohne Befund nur geringe Aussagekraft besitzen. "Es war mit Sicherheit etwas nicht in Ordnung", so Bottas.

Budget bei Williams steigt

Massa ist voll darauf konzentriert, seinen ehemaligen Arbeitgeber zu ärgern, hat aber Respekt vor der Scuderia: "Ferrari ist ein großes Team und der Kampf gegen sie wird nicht einfach, aber wir können das schaffen", macht der 33-Jährige Mut. Wenn es 2014 nicht klappt, dann sieht er seinen neuen Brötchengeber in der näheren Zukunft auf Augenhöhe: "Wir haben alles, was es braucht, um es hinzubekommen. Wir sind kleiner und haben weniger Leute zur Verfügung. Das Budget steigt aber und wir nähern uns am. Natürlich lässt sich das nicht über Nacht ändern. Es braucht Zeit", analysiert Massa.

Als gutes Zeichen wertet er es, dass Williams es sich leisten kann, im Herbst die Jetons auf eine Parallelentwicklung zu setzten: "Es ist toll, in einem Wettbewerb der Konstrukteure auf das Saisonende zuzusteuern und dabei Updates und neue Teile zu haben. Das sieht man bei nicht allzu vielen Teams und wir schauen auch schon auf das kommende Jahr. Ich kämpfe jedenfalls weiter."

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