Wirbel um angeblichen Red-Bull-Geradeaus-Test

, 25.02.2014

Der Reporter, der 2013 den Mercedes-Testskandal aufdeckte, will nun Red Bull bei einem unerlaubten Geradeaus-Test aufgespürt haben - Die Weltmeister dementierten

Viel Wirbel um Red Bull: Das gewaltig strauchelnde Weltmeister-Team soll auf dem spanischen Testgelände in Idiada, südlich von Barcelona, einen unerlaubten Geradeaus-Test absolviert haben. Das berichtet der üblicherweise gut informierte spanische Reporter Pius Gasso, der im Vorjahr auch den umstrittenen Pirelli-Test von Mercedes aufdeckte und fotografierte. Diesmal gibt es keine Fotos, allerdings eine Sound-Aufnahme, die viel Interpretations-Spielraum offen lässt. Red Bull behauptet übrigens, nicht in Idiada zu sein.

Dass die Truppe von Weltmeister Sebastian Vettel dieser Tage an einem Geradeaus-Test interessiert sein könnte, wäre nachvollziehbar, da man mit dem Einbau des Renault-Motors bei den bisherigen acht Testtagen in Jerez und Bahrain große Probleme hatte. Bei dieser Art von Test fährt man auf einer Geraden auf und ab, um die Funktion des Autos zu überprüfen. Man erhält dabei aber kaum Aufschlüsse über das Fahrverhalten des Boliden.

Klassische Geradeaus-Tests derzeit verboten

So könnte man Zeit gewinnen, denn bis zum Saisonstart in Melbourne bleiben Red Bull nur noch die letzten vier Testtage in Bahrain, die diesen Donnerstag beginnen, um den RB10 funktionstüchtig und vor allem flott zu machen. Da zählt jeder Kilometer.

Das Reglement schreibt aber in Artikel 22g klar vor, dass Versuchsfahrten abgesehen von sogenannten Filmtagen und den drei jeweils viertägigen Winter-Testblöcken "zwischen dem 20. Januar und dem Beginn eines zehntägigen Zeitraums vor der ersten Veranstaltung der Weltmeisterschaft" verboten sind.

Neben offiziellen Tests nur Filmtage erlaubt

Darunter würde auch ein Geradeaus-Test fallen, der nicht als "Filmtag" deklariert wurde. An Filmtagen, wie sie dieses Jahr bereits von mehreren Teams - zum Beispiel Lotus in Jerez oder Toro Rosso in Misano - durchgeführt werden, sind nur 100 Kilometer erlaubt. Sie dienen Promotion-Angelegenheiten, werden aber von den Teams gerne zeitlich so anberaumt, dass sie auch zu simplen Testzwecken mitbenutzt werden können.

Pro Saison hat ein Team zwei dieser Filmtage zur Verfügung - Toro Rosso hat bereits beide Tage verbraucht. Der jeweilige Rennstall muss die FIA 72 Stunden vor einem solchen PR-Test darüber in Kenntnis setzen, damit ein FIA-Beobachter das Ereignis überwachen kann.

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