WM-Kandidaten: Wer ist hier der Favorit?

, 31.08.2012

Im aktuellen Wettstreit um die Spitze in der Formel 1 wenden die Teams und Fahrer unterschiedliche Taktiken an: Die Jäger und die Gejagten

Mit einer konsequenten Ausnutzung aller sich bietenden Chancen hat sich Fernando Alonso vor dem Start in den Saisonendspurt - mit neun Rennen innerhalb von nur 13 Wochen - einen Vorsprung erarbeitet. Der Ferrari-Star führt das Klassement mit 164 Punkten an, dahinter liegen die Verfolger dicht beisammen. Die Red-Bull-Piloten Mark Webber (124 Zähler) und Sebastian Vettel (122) machen sich ebenso noch Hoffnungen wie Lewis Hamilton (McLaren/117) und Kimi Räikkönen (Lotus/116).

"Beide Jungs sind noch mittendrin. Es wird ein faszinierender Kampf bis zum letzten Rennen in Brasilien, mit formidablen Gegnern. Es gibt vier oder fünf Fahrer, die noch eine Chance haben", freut sich Red-Bull-Teamchef Christian Horner auf einen spannenden Fight. Seine beiden Schützlinge haben je rund 40 Punkte Rückstand auf Alonso. "40 Punkte klingen nach viel, aber mit dem Wertungssystem, das wir haben, mit 25 Punkten für einen Sieg, kann man schnell aufholen", so Horner.

"Fernando befindet sich in einer guten Ausgangsposition, aber er kann sich auch nicht leisten nachzulassen. In vielerlei Hinsicht haben unsere Jungs nichts zu verlieren, sondern sie können einfach angreifen", meint der Brite. "Es stehen noch viele Rennen auf vielen verschiedenen Strecken bevor. Und bei so vielen konkurrenzfähigen Autos gibt es keine Garantie dafür, dass man zumindest auf dem Podium steht, wenn man schon nicht gewinnt."

Webber und Vettel schieben Alonso die Favoritenrolle zu. Der Spanier hat im bisherigen Verlauf der Saison keine Fehler gemacht, er wirkt gelassen und selbstbewusst. Allerdings lässt sich Alonso zu keinen Kampfansagen hinreissen. "Der Vorsprung kann schnell weg sein", so die Aussage des Asturiers. Sein Renningenieur Andrea Stella hat einen alten Bekannten als ernsthaften Konkurrenten ausgemacht. "Kimi kann Fernando den Titel streitig machen", so der Italiener in der finnischen Zeitung 'Turun Sanomat'.

"Kimi hat ein gutes Auto. Ich erinnere mich noch gut an 2007, als er mit uns von weit hinten bis ganz an die Spitze vorstoßen konnte", sagt Stella, der damals den WM-Titel mit Räikkönen feiern durfte. Der finnische Lotus-Pilot sieht sich ebenfalls in einer guten Ausgangsposition. "Ich habe die gleichen Chancen wie alle anderen auch", erklärt der Ex-Champion, der beim anstehenden Lauf in Spa-Francorchamps endlich den ersten Sieg mit Lotus feiern möchte.

Bei den Jägern Hoffnung, beim Gejagten Understatement - so stellt sich die Situation dar. Alonso betont immer wieder, dass er nicht das schnellste Auto habe. "Das kommt ganz darauf an, welche Statistik man zu Rate zieht. Von den vier Teams an der Spitze sind sie sicher nicht die schnellsten - weder im Qualifying noch im Rennen. Das macht uns Hoffnung. Natürlich führt Fernando aber die WM an", so McLaren-Technikchef Paddy Lowe. "Wenn man bedenkt, dass es 25 Punkte für einen Sieg gibt, dann ist er mit seinem Auto, das nicht das schnellste ist, sicher verwundbar. Diese Gelegenheit wollen wir nutzen."

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