Der Mercedes-Teamchef vergleicht die Dominanz mit der von McLaren in der legendären Saison 1988 und ist mächtig stolz auf das Erreichte
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Beim Grand Prix in Austin sicherte sich Mercedes den 14. Saisonsieg im 17. Rennen. Gleichzeitig war es der zehnte Doppelerfolg von Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Die Mercedes-Gegner benötigten in der laufenden Saison meist überdurchschnittlich viel Glück, um die Siege der Silbernen zu verhindern. Ähnlich ging es Gerhard Berger, Thierry Boutsen, Michele Alboreto oder auch Nelson Piquet in der Saison 1988.
Damals dominierten Ayrton Senna und Alain Prost die Saison mit ihren überlegenen McLaren-Honda. Mit Ausnahme des Italien-Grand-Prix, bei dem Berger mit seinem Ferrari gewann, ging jeder Sieg an das tonangebende McLaren-Team. Somit sicherten Senna und Prost dem Team 15 von 16 möglichen Siegen. Am Ende triumphierte Senna knapp vor Prost. In der Herstellerwertung stand McLaren mit 199 Zählern an der Spitze. Die 17 restlichen Teams kamen in Summe auf gerade einmal 201 Punkte.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff sieht zwischen der Saison 1988 und 2014 gewisse Parallelen: "Es gibt eine Sache, die mich stolz auf die Erfolge des Teams macht: Ich kann mich als Kind an die dominante Saison von McLaren erinnern", blickt Wolff zurück. "Ich erinnere mich, dass die Autos ständig Doppelerfolge eingefahren haben - bis zu einem Punkt, wo es fast langweilig war."
"Das war einfach pure Dominanz, und dass wir diesen Rekord einstellen konnten und vielleicht noch ein oder zwei Erfolge draufpacken können, ist ein Beleg dafür, dass das Team viele Dinge richtig gemacht hat und dass viele richtige Entscheidungen getroffen wurden", erklärt der Mercedes-Teamchef. "Normalerweise interessiere ich mich nicht für Statistiken, aber das ist etwas, das mich an viele Jahre früher erinnert."
Eine weitere Parallele zur Saison 1988 ist der Kampf um die Vormachtstellung im Team. Das Duell Hamilton und Rosberg ähnelt dem Duell Senna und Prost. Wolff ist sich bewusst, dass er und die restlichen Teammitglieder sehr vorsichtig agieren müssen: "Rennfahrer sind sehr sensibel, die haben ein Gespür für Stimmungen. Wir teilen uns ganz genau auf, achten sehr auf das Gleichgewicht.", berichtet Wolff.
Er nennt ein Beispiel: "Wenn also ein Niki mit Nico auf Ibiza ein Eis isst, dann schnappe ich mit den Lewis mal für ein Mittagessen." Vor den beiden finalen Rennen der Saison 2014 führt Hamilton die Fahrerwertung mit 316 Punkten an. Teamkollege Rosberg kommt momentan nur auf 292 Punkte.