Wolff: "Die Teamchef-Position gehört der Vergangenheit an"

, 31.01.2014

Mercedes setzt in der Führungsetage auf eine "Aufteilung nach Kompetenz" - Für Toto Wolff ist die Alleinherrschaft eines Teamchefs ein Relikt der Vergangenheit

Nach dem Abtritt von Ross Brawn als Teamchef steht Mercedes mit einer Doppelspitze da: Toto Wolff ist für den geschäftlichen Teil zuständig, Paddy Lowe kümmert sich um alle technischen Belange. Der Stuttgarter Konzern beschreitet damit einen innovativen Weg in der Formel 1, denn bisher war es gang und gäbe, dass ein Rennstall einen expliziten Teamchef hat, der die Hauptverantwortung für alle Bereiche trägt.

Eine ähnliche Struktur zeichnet sich aktuell bei McLaren ab, wo Eric Boullier als Rennleiter und Jonathan Neale als Teammanager eine Doppelspitze bilden. Allerdings ist das Team aus Woking derzeit auf der Suche nach einem Oberhaupt für die beiden und wählt somit wohl den konservativeren Weg. Für Mercedes-Motorsportchef Wolff ist die Position des Teamchefs nicht mehr zeitgemäß: "Ja, diese Position gehört der Vergangenheit an, sie existiert nicht länger", meint der Österreicher gegenüber 'Formula1.com'.

Seine These erklärt er wie folgt: "Ein Äquivalent zum Teamchef gibt es in keinem anderen Sport. Im Fußball gibt es beispielsweise einen Trainer, es gibt einen Teammanager, und dann gibt es noch jemanden, der sich um die finanzielle Seite kümmert. Diese Teamchef-Sache kommt von den früheren Teamgründern - Kultcharaktere wie Frank Williams, Ken Tyrrell oder sogar Ron Dennis, die sich um jeden Aspekt des Teams selbst gekümmert haben."

Diese Arbeitsweise habe sich jedoch grundlegend verändert: "Teams mit einem Maximum von 100 bis 200 Mitarbeitern konnten noch von einem einzelnen Individuum gemanagt werden, damals war der ganze Sport aber noch nicht so weit professionalisiert wie heute. Man könnte sagen, der Teamchef ist ein Vermächtnis aus den Anfängen der Formel 1", so Wolff. Demnach erscheinen ihm auch die regelmäßig stattfindenden Teamchef-Meetings ein wenig veraltet: "Das wäre nun zum Beispiel meine Pflicht - Mercedes-Benz in der Strategiegruppe zu vertreten."

Beim Team aus Brackley habe man sich dazu entschieden, das Management eindeutig nach persönlichen Talenten abzugrenzen. "Paddys Stärken liegen ganz klar auf der technischen Seite, ich hingegen kenne mich besser im kommerziellen Bereich und Business aus. Du darfst dir keine Schwachpunkte in der Organisation eines Unternehmens leisten. Wir teilen auf nach Kompetenzen", stellt Wolff klar. Auf diese Weise könne Mercedes seine Stärken kombinieren und optimal zusammenarbeiten. "Wir glauben, dass unsere Management-Struktur die richtige Antwort auf die Bedürfnisse eines modernen Formel-1-Teams ist", so Wolff.

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