Wolff: DTM-Nachwuchs muss nicht in der Formel 1 landen

, 09.10.2013

Toto Wolff erklärt die Nachwuchssituation von Mercedes in der DTM, weiß aber auch, dass der Weg in die Formel 1 ein schwieriger ist, und glaubt an Pascal Wehrlein

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff durfte in dieser Saison miterleben, wie sich sein Team in der Formel 1 von der grauen Maus zum silbernen Top-Auto entwickelt hat. Vergangenes Jahr war Mercedes noch die fünfte Kraft im Feld, nun kämpft man mit Ferrari um die Vizemeisterschaft und hat sogar noch rechnerische Chancen auf den Konstrukteurstitel. In der DTM läuft es dagegen weniger rund: In der Herstellerwertung liegen die Stuttgarter deutlich hinter Audi und BMW, und auch bei den Fahrern reicht es momentan nur zu Platz drei.

Eine mögliche Erklärung für die mäßige Saison könnte die Tatsache sein, dass sich Mercedes gegen erfahrene Piloten und für Nachwuchsfahrer entschieden hat. Außer dem 32-jährigen Gary Paffett besteht das Aufgebot ausschließlich aus Jungspunden mit einem Maximalalter von 24 Jahren. Als Nachwuchsschmiede sehe Mercedes die DTM aber dennoch nicht: "Ganz und gar nicht. Die DTM ist die zweitprofessionellste Motorsportserie Europas. Da fahren Profis gegeneinander. Unsere Fahrer sind sehr jung, aber sie sind reif für die DTM", stellt Wolff gegenüber 'Spox' klar.

"Dafür haben wir uns bewusst entschlossen, um einen Generationenschnitt zu machen. Uns war auch klar, dass wir Rückschläge haben werden. Da ist alles unter Kontrolle", behauptet der Österreicher. Ob es einer der Nachwuchsfahrer eines Tages in die Formel 1 schaffen könnte, weiß er jedoch nicht: "Das ist sehr schwierig. Wenn jemand in einer Juniorkategorie oder in der DTM sehr erfolgreich ist, bedeutet das nicht viel für die Formel 1. Es ist sehr schwierig, da überhaupt hinzukommen."

Die Gründe liegen für Wolff auf der Hand: "Es fehlen Tests, und der ökonomische Faktor wird einigen Formel-1-Teams immer wichtiger." Damit dürfte er auf das akute Dilemma anspielen, dass immer mehr kleinere Teams auf Paydriver zurückgreifen, um mit der schwierigen Finanzsituation klarzukommen. "Deswegen ist es nicht absehbar, ob da jemand Herausragendes heranwächst. Die Entwicklung ermöglicht einem nicht mehr, akkurate Einschätzungen zu machen."

Dennoch hat Wolff ein Nachwuchstalent im Blick, das in seinen Augen groß rauskommen könnte: "Pascal Wehrlein zum Beispiel ist sehr jung und hat großes Potenzial. Er hat uns schon in der Formel 3 sehr viel Freude bereitet und kann sicherlich eine sehr erfolgreiche Karriere machen." Wehrlein ist mit 18 Jahren der Jüngste der Mercedes-Jünglinge. Nach drei zehnten Plätzen steht er in der Gesamtwertung zwar nur auf dem vorletzten Platz, doch wer weiß, was die nächsten Jahre bringen werden. Stolz ist Wolff natürlich auf jeden: "Unsere Junioren haben alle großes Talent."

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Formel 1-News

Taki Inoue sieht sich selbst als den schlechtesten Fahrer der Geschichte

"Ganz sicher der schlechteste Formel-1-Fahrer aller Zeiten"

Es hat bereits viele Fahrer in der Formel 1 gegeben, für die sich die Herausforderung im Nachhinein als zu groß erwies. Einer gibt das aber offen und gern zu und bezeichnet sich selbst als den …

Kevin Magnussen scheint bei Force India keine Chance zu bekommen

Force India: Magnussen? Kein Interesse.

Rob Fernley, stellvertretender Teamchef bei Force India, stellt klar, dass sein Team kein Interesse an der Verpflichtung von Nachwuchsfahrern anderer Teams hat. Statt Talente wie die McLaren-Junioren Kevin …

Sebastian Vettel hat gut Lachen: In Deutschland ist der Weltmeister sehr beliebt

Umfrage: Vettel beliebter als Schumacher

Nach den Pfiffen bei den Siegerehrungen der Rennen in Monza und Singapur gibt es für Sebastian Vettel nun erfreuliche Nachrichten: In Deutschland genießt der Formel-1-Weltmeister nach wie vor …

Lewis Hamilton hatte nicht die Absicht, Sebastian Vettel zu kritisieren

Hamilton: "Seb ist ein großartiger Champion"

Sorgt die aktuellen Dominanz von Sebastian Vettel für Langeweile in der Formel 1? So konnte man Lewis Hamiltons Aussagen nach dem Großen Preis von Südkorea durchaus verstehen. …

Paul di Resta und Adrian Sutil stehen noch nicht endgültig für die Saison 2014 fest

Force India: Womöglich neue Fahrer für 2014?

Konstanz ist in diesem Jahr ein Fremdwort für Force India: In der ersten Saisonhälfte war das Team von Vijay Mallya noch die positive Überraschung des Jahres. Bis zum Großen Preis von …

Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo