Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff offenbart, dass das beinharte Red-Bull-Duell die Grundlage für die Stallregie bei Mercedes lieferte
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Unmittelbar vor dem Start des Grand Prix von Malaysia am vergangenen Sonntag dachte man noch, dass die Witterungsbedingungen und die damit einhergehende richtige Rennstrategie die bestimmenden Themen sein würden. Als nach 56 Runden die Karierte Flagge fiel, war jedoch klar, dass das Thema Stallorder das eindeutig bestimmende im Rennen war.
Während sich Sebastian Vettel der Order des Red-Bull-Teams bewusst oder unbewusst widersetzte und Teamkollege Mark Webber in einem beinharten Duell den schon sicher geglaubten Sieg abrang, fügte sich Landsmann Nico Rosberg eher unfreiwillig der Order des Mercedes-Teams und überließ Teamkollege Lewis Hamilton den ersten Podestplatz für die Silberpfeile in dieser Saison.
Teamintern verschaffte sich Rosberg mit seinem unterwürfigen Verhalten große Anerkennung. "Als Rennfahrer war er tief in sich drin natürlich nicht glücklich, aber er versteht, aus welchem Grund heraus die Entscheidung getroffen wurde", erläutert Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gegenüber unseren Kollegen von 'Autosport'.
"Wir sind alle Erwachsene", setzt der Österreicher fort und hält in Bezug auf die Piloten des Mercedes-Teams fest: "Sie sind Profisportler und verstehen, dass es in gewissen Situationen hin und wieder zu Meinungsverschiedenheiten kommen kann." Als Rennfahrer sei man laut Wolff "natürlich nicht glücklich darüber", weil man schneller hätte fahren können. "Man muss aber auch berücksichtigen, dass es ebenso um das Team geht und wo das Team herkommt", spricht der Nachfolger von Norbert Haug den Daimler-Konzern im Rücken des Formel-1-Teams mit den Startnummern 9 und 10 an.
Red-Bull-Duell als Anlass
So verweist Wolff auf das eigentliche Motiv hinter der Mercedes-Stallregie in Sepang. "Man stelle sich vor, die beiden Red Bull wären kollidiert. Dann hätten wir wie Idioten ausgesehen", spielt der 41-Jährige auf einen möglicherweise nach hinten losgehenden Rosberg-Angriff auf Hamilton an.
"Wir haben uns also für ein konservatives Vorgehen entschieden. Wenn man bedenkt, wo wir uns im vergangenen Jahr befanden, war das eine gute Entscheidung", verweist Wolff auf die sicher nach Hause gebrachten 27 WM-Zähler. Doch genau wie bei Hamilton, der schon früh im Rennen zum Spritsparen angewiesen wurde, gingen die Vorräte im Tank auch bei Rosberg zur Neige. Nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' war der Deutsche ab Runde 42 eine Runde im Minus, was die Mercedes-Anweisung zusätzlich kräftigt.
Nachdem sich Wolff in seiner Funktion als Motorsportchef gemeinsam mit den beiden Fahrern sowie Teamchef Ross Brawn noch am Sonntag an einen Tisch setzte, ist er sicher, das Thema zu den Akten legen zu können: "Wir haben die Dinge nach dem Rennen aussortiert. Ross und ich haben uns mit den Fahrern zusammengesetzt. Es gibt keine Probleme."
"Ich bin froh, dass wir zwei Teamkollegen haben, die sich gut verstehen", stellt Wolff den guten Teamgeist bei Mercedes heraus und unterstreicht: "Bei uns gibt es keinen Streit im Team." Hamilton hatte unmittelbar nach dem Rennen zum Ausdruck gebracht, dass Rosberg anstelle seiner den Podestplatz verdient gehabt hätte. Was Rosberg angeht, so gibt Wolff nachdrücklich zu verstehen: "Ich bin froh, dass wir einen Fahrer wie Nico haben, der die Anweisung befolgt hat, obwohl sie nicht nach seinem Geschmack war."