Wolff glaubt noch immer nicht an "Krieg der Sterne"

, 24.05.2014

Obwohl Lewis Hamilton nach dem Qualifying überhaupt nicht gut auf Nico Rosberg zu sprechen ist, glaubt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nicht an einen Kleinkrieg

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff versucht alles, um den Hausfrieden bei den Silberpfeilen aufrechtzuerhalten. Allerdings könnten dem Österreicher anstrengende Stunden bevorstehen, denn Lewis Hamilton war über die Gelb-Phase, die sein Teamkollege Nico Rosberg kurz vor Ende von Q3 ausgelöst hatte, alles andere als glücklich. Im Parc Ferme würdigte er den Pole-Setter anschließend keines Blickes.

"Ich denke, wenn du Zweiter bist und dein Teamkollege Erster, dann gibt es keinen Grund, glücklich zu sein", sagt Wolff gegenüber 'Autosport' und behauptet, dass nicht mehr hinter diesem Verhalten stecke: "Ich weiß, dass ihr eine heiße, kontroverse Geschichte wollt, aber das ist alles Bullshit."

Ob es sich dabei allerdings wirklich nur um den normalen Frust eines geschlagenen Piloten handelt, darf durchaus bezweifelt werden. Viel eher machte es den Anschein, dass Hamilton eine Absicht hinter Rosbergs Verbremser vermutete. "Ich denke nicht, dass irgendjemand das in der modernen Formel 1 macht", wiegelt Wolff ab.

Wolff glaubt an Rosbergs Unschuld

"Er hat seinen Bremspunkt verpasst und den Notausgang genommen. Dem ist nichts hinzuzufügen." Allerdings haben die Rennkommissare mittlerweile eine Untersuchung gegen Rosberg eingeleitet, im schlimmsten Fall könnte der Deutsche seine Pole-Position am Grünen Tisch also wieder verlieren. So erging es Michael Schumacher 2006 nach einem ähnlichen Vorfall.

Dass Rosberg nach seinem Fahrfehler in der Mirabeau wieder auf die Strecke zurückfuhr, spielt für Wolff keine Rolle: "Ich weiß nicht, ob er wieder auf die Strecke gefahren ist, aber das Qualifying war sowieso schon vorbei. Es gab Gelbe Flaggen, also war die Sitzung vorbei." Die Stewards werden nun beurteilen, ob Rosberg die Gelben Flaggen möglicherweise bewusst provoziert hat.

Unabhängig vom Ausgang dieser Geschichte erklärt Wolff allerdings: "Es wird kein Problem sein, mit den Fahrern zurechtzukommen." Er erwartet also ein professionelles Verhalten von Rosberg und Hamilton und fügt hinzu: "Wir hätten gerne zwei glückliche Fahrer, aber wenn man zwei Piloten hat, die so konkurrenzfähig sind, dann wird es jedes Wochenende der Fall sein, dass einer glücklich ist und der andere unglücklich."

Er selbst sei aktuell "zu 1001 Prozent glücklich". Bei Hamilton dürfte das allerdings anders aussehen. Der Brite ließ sich gegenüber Journalisten zu dem Satz "Ich weiß nicht, ob sich Senna und Prost hingesetzt und alles ausdiskutiert haben" hinreißen. Ein gutes Zeichen ist das im Hinblick auf seinen aktuellen Gemütszustand keinesfalls.

Spannungen für Alonso ganz normal

Fernando Alonso kennt Hamilton ganz genau. 2007 waren die beiden bei McLaren Teamkollegen, damals kam es ebenfalls zu massiven Spannungen. Der Spanier erklärt: "Es ist normal, dass es dort (bei Mercedes; Anm. d. Red.) gewisse Spannungen gibt. So ist es im Sport, vor allem in der Formel 1. Das Interesse der Medien ist dermaßen hoch, es gibt Druck von vielen Seiten."

"Innerhalb des Teams sollte man den Kollegen schlagen, um sich Respekt zu erarbeiten. Wenn es dabei sogar um die WM geht, dann werden die Spannungen umso größer. Und dies alles passiert in aller Öffentlichkeit. Ich wünsche beiden einen sauberen Lauf. Wer dann am Ende vorne ist, der verdient es ein bisschen mehr."

Für sein Ferrari-Team spielt ein möglicher "Krieg der Sterne" allerdings keine Rolle: "Wir sind so weit weg von denen. Wir können uns deren Kampf nur aus der Ferne anschauen. Deren Fight hat für uns leider keine direkten Auswirkungen. Wenn wir gegen die beiden um Siege oder sogar die Meisterschaft kämpfen würden, dann wäre es interessant."

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