Wolff hofft bei Mercedes auf den "Trainer-Effekt"

, 22.01.2013

Toto Wolff ist bei Mercedes "von der geballten Power des Konzerns" überzeugt und hofft darauf, das Team auch kurzfristig in die Erfolgsspur zu führen

Nun soll es Toto Wolff richten. Nachdem das Formel-1-Team von Mercedes in den vergangenen drei Jahren hinter den eigenen Erwartungen und denen der Fans zurückblieb, soll der Österreicher als neuer starker Mann die Marke mit dem Stern nachhaltig in die Erfolgsspur führen. Nachdem die bisherigen Personalentscheidungen bei den Silberpfeilen, die vor allem das technische Team betrafen, nicht zum Erfolg geführt hatten, steht Wolff als neuer Motorsportchef unter dem Druck, möglichst bald zählbare Erfolge zu liefern.

Der Österreicher hofft, dass dies auch kurzfristig möglich ist, und zieht dabei Vergleiche zum Fußball: "Wir hoffen weder auf den sogenannten Trainer-Effekt." Damit spielt der 41-Jährige auf die Tatsache an, dass kriselnde Fußballclubs nach einem Wechsel des Trainers oftmals plötzlich deutlich besser spielen. Doch Wolff will sich nicht auf das Schicksal verlassen, sondern vielmehr auf seine Mitarbeiter. "Tatsächlich hat das Team solide gearbeitet, um Herr der Probleme zu werden. Darauf habe ich wenig Einfluss gehabt."

Er selbst will jedoch ab sofort seinen Beitrag dazu leisten, die Probleme bei den Silberpfeilen in den Griff zu bekommen: "Ich hoffe, dass ich schnell verstehe, was funktioniert und was nicht funktioniert." Allerdings geht das nicht von heute auf morgen. "Ich kann erst in ein paar Wochen etwas dazu sagen. Ich habe die Bücher noch nicht richtig aufgeschlagen, bin noch nicht richtig angekommen. Ich muss mir die Strukturen anschauen und kann mir erst dann eine Meinung bilden", so Wolff.

Diese Zeit werde Mercedes ihm geben: "Ich glaube, es sind sich alle bewusst, dass wir etwas tun müssen. Aber ich glaube, man muss jetzt ruhig bleiben und analysieren. Ich werde versuchen, mir so schnell wie möglich ein Bild zu machen und mich einhundertprozentig dafür engagieren, dass sich der sportliche Erfolg einstellt." Dass dieser Erfolg möglich ist, davon ist Wolff überzeugt: "Ich denke, dass die Zutaten stimmen. Wir haben einen sicherlich hervorragenden Motor 2014, wir haben eine tolle Fahrerpaarung. Wie das 2013er Auto geht, werden wir in ein paar Tagen wissen."

"Ich bin überzeugt von der geballten Power des Konzerns und den Fahrern und davon, dass hier der Erfolg eintreten wird - ich hoffe, möglichst schnell." Wichtig sei vor allem eine intensive Fehleranalyse: "Man muss sauber analysieren, warum es im vergangenen Jahr oder Halbjahr nicht so gelaufen ist", so Wolff. Die Arbeit für einen Weltkonzern wie Daimler stellt für den 41-Jährigen nach der Tätigkeit beim vergleichsweise kleinen Williams-Team eine neue berufliche Herausforderung dar.

"Es ist für mich etwas ganz Neues. Ich habe in großen Konzernstrukturen bisher nicht gearbeitet. Aber ich freue mich darauf. Ich kenne viele Leute und komme mit ihnen gut aus. Ich gehe davon aus, dass das Arbeiten effizient sein und Spaß machen wird. Aber es wird eine neue Erfahrung sein. In einem halben Jahr kann ich mehr darüber erzählen", so Wolff. Wie er den damit verbundenen Stress bewältigen will, weiß er auch schon: "Baldriantropfen. In rauen Mengen."

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