Wolff: Kosten steigen - Talente gehen verloren

, 12.01.2013

Die hohen Kosten in den Nachwuchsklassen sorgen nach Ansicht von Toto Wolff dafür, dass dem Motorsport immer mehr Talente verloren gehen

Während sich die Formel 1 das Thema Kostenreduzierung schon seit einigen Jahren auf die Fahnen geschrieben hat, ist davon in den Nachwuchsserien bislang nur wenig zu spüren. Egal, ob im Kart- oder Formelsport: Das Niveau wird immer professioneller, was die Teams dazu zwingt, einen größeren finanziellen Aufwand zu betreiben. Fahrer, die ohne Sponsorengelder nur mit Talent ihren Weg in die Formel 1 schaffen, gehören zu einer aussterbenden Rasse.

Williams-Direktor Toto Wolff sieht diese Entwicklung aus sportlicher Sicht kritisch: "Wenn du heute für eine nationale Kartsaison 100.000 und für eine internationale 250.000 Euro ausgeben musst, gehen Talente verloren. Diese Entwicklung führt irgendwann dazu, dass das Niveau sinkt", sagt der Österreicher im Gespräch mit 'Motorsport Aktuell'. Wolff hofft jedoch, dass es auch zukünftig Fahrer geben wird, die mit wenig Geld und viel Talent ihren Weg machen.

Bestes Beispiel dafür sei sein Schützling Valtteri Bottas, der 2013 bei Williams seine erste Formel-1-Saison bestreiten wird. Dieser habe sich die finanzielle Unterstützung durch gute Leistungen erarbeitet: "Bottas hatte auch nicht viel Geld. Aber er hatte immer Förderer, weil er eben gut war", so Wolff. Dennoch will sich der Österreicher zukünftig aus dem Management junger Fahrer zurückziehen.

Fahrermanager sei "eine undankbare Tätigkeit". Man müsse in frühen Jahren viel investieren. Das sei mit Risiko und ungewissem Ausgang verbunden: "Wird das Ziel verfehlt, ist der Manager schuld. Läuft alles glatt, weißt du nie, was passiert. Einige Fahrer sind Weltmeister im kurzen Gedächtnis", so Wolff.

Eigentlich habe sich Wolff schon nach dem unschönen Ende seiner langjährigen Zusammenarbeit mit dem heutigen DTM-Champion aus diesem Geschäft zurückziehen wollen. "Aber ich sage auch: Sag niemals nie." Mit Bottas habe er völlig andere Erfahrungen gemacht. Dennoch plant er derzeit nicht, ein weiteres Talent aufzubauen: "Wenn du für die GP2 zwei Millionen auf den Tisch legen musst, macht Fahrermanagement keinen Sinn mehr."

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