Warum Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff fürchtet, dass sein Team in Mexiko ähnliche Schwierigkeiten haben könnte wie in Sepang, Budapest oder Monte Carlo
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Mercedes rechnet in Mexiko mit einem schwierigen Wochenende, denn das Autodromo Hermanos Rodriguez könnte die Schwächen des F1 W08 einmal mehr offenbaren. "Es ist eine ungewöhnliche Strecke, auf der die Autos wegen der Höhenlage mit maximalem Abtrieb fahren", erklärt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Einige unserer schwierigsten Wochenenden in diesem Jahr waren, als das Auto auf maximalen Downforce abgestimmt war", verweist er auf Ungarn und Monaco, wo Ferrari jeweils einen Doppelerfolg feierte.
Aber auch in Malaysia, wo ebenfalls mit maximalem Abtrieb gefahren wurde, hatten die Silberpfeile Probleme, in die Gänge zu kommen. "Deswegen erwarten wir einen harten und engen Kampf gegen Ferrari als auch Red Bull", stellt sich der Österreicher auf Gegenwehr von der Konkurrenz ein. "Um diese Aufgabe zu meistern, wird es wichtig sein, uns in absoluter Bestform zu präsentieren."
Das Ziel sei zwar der Sieg, "aber es wird nicht einfach, es an diesem Wochenende in Mexiko zu erreichen." Dennoch ist nicht gewiss, dass Mercedes dieses Wochenende ähnliche Probleme wie bei den anderen Rennen haben wird, bei denen die Boliden mit der Aerodynamik für maximalen Abtrieb ausgestattet waren. Denn: Nach Sepang fand bei den Silberpfeilen eine umfangreiche Fehleranalyse statt, die laut dem Team auch durchaus Erkenntnisse ans Tageslicht beförderte.
Einige werden erst in die Entwicklung des Boliden für die kommende Saison einfließen, andere aber schon beim aktuellen Auto Auswirkungen haben. Hamiltons klarer Sieg in Austin zeigt laut Wolff, "dass wir das Auto weiter in die richtige Richtung entwickeln - und die Lehren aus den schwierigen Zeiten einsetzen, um die Inkonsistenzen vom Beginn der Saison auszumerzen."
Nun will man alles daran setzen, das zu Saisonbeginn festgelegte Ziel zu erreichen. "Wir wollten das einzige Team werden, das beide Weltmeisterschaften vor und nach einem großen Regelumbruch gewinnen konnte", verweist Wolff auf die Reglementrevolution des Jahres 2017. "Jetzt müssen wir diese Aufgabe mit Lewis abschließen, der sich drei Rennen vor Schluss in der bestmöglichen Ausgangslage dafür befindet."
Tatsächlich benötigt Hamilton nur noch einen fünften Platz, um die WM endgültig unter Dach und Fach zu bringen. Wird Vettel Zweiter, darf der Brite sogar Neunter werden - und wenn der Ferrari-Pilot Dritter wird, ist der Titelkampf ohnehin gelaufen. Dennoch will Wolff nichts dem Zufall überlassen: "Uns ist bewusst, dass in diesem Sport alles passieren und sich das Blatt sehr schnell wenden kann. Deshalb werden wir an den letzten Rennwochenenden in unserer Wachsamkeit und Liebe zum Detail nicht nachlassen."