Wolff: Williams hat unser Teamduell verändert

, 15.08.2014

Durch stärker werdende Gegner wie das Williams-Team können sich Nico Rosberg und Lewis Hamilton nicht mehr mit halber Kraft bekämpfen

Mercedes ist das dominante Team der Saison 2014 - daran hat sich auch bis zur Sommerpause nichts geändert. Allerdings ist der eine oder andere Mitbewerber mittlerweile näher herangekommen. Red Bull konnte in Person von Daniel Ricciardo bereits zwei Rennsiege einfahren, und auch Williams war gelegentlich in der Lage, den Silberpfeilen die Stirn zu bieten. Dadurch habe sich teamintern bereits etwas verändert, verrät Teamchef Toto Wolff.

"Ja, wir haben unsere Herangehensweise bereits angepasst, als wir gesehen haben, wie nah Williams herangekommen ist", erklärt der Österreicher gegenüber 'Formula1.com' und spielt damit vor allem auf den Grand Prix in seiner Heimat an. "Wenn deine Autos einen klaren Vorteil haben, brauchst du nicht bis an die Grenzen zu gehen. Dann können sich die beiden immer noch auf einem Level bekämpfen, das einen gewissen Sicherheitsspielraum für Temperaturen und Druck lässt."

Den Kurswechsel habe Mercedes nach dem Rennen am Red-Bull-Ring beschlossen und kommuniziert: "In einer Situation wie Spielberg, wo Williams so nah dran ist, musst du Vollgas geben", stellt Wolff klar. "Die Teams werden alle aufholen. Wir hatten einen sehr guten Saisonstart und konnten mehr testen als die anderen, aber das wird am Ende keine Rolle mehr spielen." Vom Titel will Wolff deshalb noch nicht reden: "Wenn es mathematisch unmöglich ist, noch eingeholt zu werden, dann wird dieser Gedanke Realität."

Ein Grund für die Mercedes-Dominanz war die frühzeitige Entwicklung des W05 im Vorjahr: "Es gab eine klare Strategie, wann wir unsere Ressourcen auf das 2014er-Auto verlagern. Wir haben viel darüber diskutiert und entschieden, dass es die richtige Entscheidung war. Es war ein früher Wechsel - früher als gewöhnlich -, aber wir wussten, dass wir in diesem Jahr um den Titel kämpfen würden. Und Red Bull konnten wir 2013 ohnehin nicht mehr einholen."

Bereits beim Testen in Jerez und Bahrain wurde die Stärke der Silbernen deutlich, trotzdem habe man den Ball bei Mercedes noch flachgehalten: "Wir hatten keine Ahnung, wo wir im Vergleich zur Konkurrenz standen", erinnert sich Wolff. Ebenso habe man nicht einschätzen können, wie es beim Saisonstart in Sachen Performance, Power und Spritverbrauch aussehen würde. Trotzdem wuchs bereits die Hoffnung, als überlegenes Team in die Saison zu gehen.

"Wir hatten beim zweiten oder dritten Test, als es sehr gut für uns aussah, mal die Diskussion, ob es ähnlich wie bei Brawn 2009 werden könnte", verrät Wolff: "Aber wir glaubten, dass wir weniger überlegen sein würden, denn Brawn hatte zu Saisonbeginn 2009 schon einen Riesenvorteil. Wir hätten nicht gedacht, dass wir diesen Level erreichen." Auch mit der Tatsache, dass nach Melbourne noch acht weitere Siege folgen sollten, hat der Teamchef nicht gerechnet: "Wir hatten eigentlich erwartet, dass die anderen große Schritte nach vorn machen würden."

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