Wurz wettet gegen Wolff: "In Sainte Devote hätte es gekracht"

, 27.05.2014

Während Toto Wolff davon überzeugt ist, dass seine Piloten keine Kollision riskieren würden, ist Alex Wurz sicher, dass dies nur Nico Rosbergs Topstart verhindert hat

Nach der Qualifying-Affäre von Monaco hatte Lewis Hamilton einen Vergleich zum Stallkrieg zwischen Ayrton Senna und Alain Prost gezogen und gemeint, die beiden Erzrivalen hätten auch nicht alles ausdiskutiert. Einige werteten das als Drohung des Briten, wie einst sein Vorbild aus Brasilien beim Start ein Revanchefoul durchzuführen und für eine Kollision zu sorgen. Diese blieb in der Sainte-Devote-Kurve allerdings aus.

Ex-Formel-1-Pilot Alex Wurz ist gegenüber dem 'ORF' der Meinung, dass das ausschließlich auf den Raketenstart des Deutschen zurückzuführen ist. "Nico hatte einen super Start, perfekt. Demnach hat er Lewis keine Chance gegeben, die Brechstange auszupacken." Auf Mercedes-Sportchef Toto Wolffs Behauptung, seine beiden Piloten wären "nicht so strukturiert, dass sie sich gegenseitig in die Kiste fahren, nur um hier ein Exempel zu statuieren", kontert Wurz: " Ich verwette mein Geld mit dir, Lewis hätte die Brechstange ausgepackt und genau einen Zentimeter zu wenig Platz gelassen."

Das gelte aber nicht nur für Hamilton, so der Österreicher: "Nico hätte genau dasselbe gemacht. In dieser Situation hätten das Ego und der Zweikampf Überhand genommen, und es hätte in Tränen geendet."

Mercedes überträgt Verantwortung an Piloten

Wolff erklärt daraufhin gegenüber dem 'ORF', dass man sich die beiden Silberpfeil-Rivalen vor dem Rennen zur Brust genommen hat, um genau so ein Szenario zu verhindern: "Wir haben gesagt, wir wollen es nicht in Tränen enden lassen, und wir wollen uns nicht zum Narren machen, weil wir alle wichtigen Leute hier haben."

Man wolle die Piloten nur so lange gegeneinander kämpfen lassen, solange sie dies auf verantwortungsvolle Weise tun. "Es ist eine lange Meisterschaft", erklärt Wolff seinen Standpunkt. "Was wir nicht sehen wollen, sind Brechstangen-Manöver. Denn wenn das passiert, werden wir die Entscheidung in die Hand nehmen, wie wir die Rennen managen. Wir lassen sie jetzt gegeneinander fahren. Das wäre in Monaco beinahe ins Auge gegangen, weil sie sich so gematcht haben, dass ihnen am Ende die Reifen ausgegangen sind."

Aufregendes Stallduell für Mercedes ideal

Man wolle zwar nicht eingreifen, "aber wenn es eines Tages notwendig wird, werden wir es machen." Das habe man den Fahrern auch klargemacht. Daher widerspricht Wolff Wurz' Vermutung, dass es zum Crash gekommen wäre: "Ich klopfe den großen Spruch, dass das heute nicht passiert wäre."

Fakt ist, dass der Status Quo für Mercedes ideal ist: Die Stuttgarter fahren nicht nur einen Erfolg nach dem anderen ein, sondern bestimmen auch die Schlagzeilen. Würde man die Piloten zurückpfeifen, würde das in Anbetracht der Mercedes-Dominanz mit Sicherheit in der Formel 1 für eine negative Resonanz sorgen.

Daher ist es kein Wunder, dass Wolff ein Kampf seiner Schützlinge mit offenem Visier nicht ganz unrecht ist: "Wenn ich eine Weihnachts-Wunschliste hätte, dann würde ich mir für alle Fans und für die Formel 1 eine Wiederholung von Bahrain und enge Rad-an-Rad-Duelle wünschen, allerdings überlegen an der Spitze."

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