Der zurückgetretene Teamchef Frederic Vasseur und Formel-1-Geschäftsführer Cyril Abiteboul hatten sich offenbar in den Haaren: "Es braucht Kompromisse"
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Im Nachgang des Ausscheidens Frederic Vasseurs als Renault-Teamchef zeichnet sich immer deutlicher ab, dass es bei den Franzosen im vergangenen Jahr einen Hahnenkampf zwischen ihm und Formel-1-Geschäftsführer Cyril Abiteboul gab. Nachdem beide Seiten ihre Zusammenarbeit am Mittwoch "in gegenseitigem Einvernehmen" beendet hatten, deutete Vasseur im Interview mit 'Motorsport-Total.com' interne Spannungen an. Abiteboul zieht nun im Gespräch mit 'Infosport+' nach.
Er behauptet: "Wir hätten nicht mehr harmonisch weitermachen können." Offenbar gab es zwischen den beiden Alphatieren der Gelben Zwist über die Philosophie in der Teamführung, der immer wieder auf die Tagesordnung kam und die Fortschritte der Werkstruppe hemmte: "Wir hatten das Gefühl, dass es für Frederic eine Belastung wäre", meint Abiteboul über Vasseur, der zuvor stets in Eigenregie operiert hatte: "Er braucht die Freiheiten, die er in seinem Leben immer genossen hat."
Das Formel-1-Projekt eines großen Automobil-Konzerns zu leiten sei jedoch ein Balanceakt, in dem man auch zurückstecken müsse, findet Abiteboul und deutet an, dass er dazu eher bereit sei: "In einem Geflecht, in dem man weder Gründer noch Teilhaber ist, und das einen anderen Namen trägt, braucht es Kompromisse. Das Renault-Team ist weder das Frederic-Vasseur-Team noch das Cyril-Abiteboul-Team."