Sebastian Vettel brach in Silverstone die Interviews verfrüht ab - Kuriose improvisierte Presserunde des britischen Fernsehens - Strafe droht
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Sebastian Vettel hat schon wieder Ärger am Hals. Diesmal nicht mit der FIA, bei der er sich unlängst für seinen Rempler gegen Lewis Hamilton in Baku rechtfertigen musste, sondern mit den kommerziellen Rechteinhabern. Liberty Media prüft der 'Bild' zufolge Konsequenzen im Fall eines zu frühen Verschwindens des viermaligen Weltmeisters aus dem Interview-Karree nach dem Großen Preis von Großbritannien. Vettel gab nur den deutschen Sendern Interviews und stapfte dann in Richtung seines Motorhomes ab.
Zuvor hatte der Ferrari-Pilot ein Rennen zum Vergessen: Ein schwacher Start, eine Rangelei mit Max Verstappen und ein Reifenschaden ließen seine einst komfortable WM-Führung auf ein mageres Pünktchen zusammenschmelzen. Hinzu kam, dass Ferrari trotz der 15 Mehr-PS am ganzen Wochenende keinen Stich gegen Mercedes setzen konnte. So versteht sich von selbst, dass Vettels Stimmung nach dem Rennen ziemlich im Keller gewesen ist.
So vergaß er - ob bewusst oder unbewusst - den internationalen TV-Stationen Rede und Antwort zu stehen. Die Sky-Mitarbeiter schalteten schnell und fingen Vettel auf dem Weg ins Motorhome ab. Der britische Sender Channel 4 hingegen verpasste diese Gelegenheit. So stürmte Eddie Jordan anschließend die Medienrunde Vettels für Print- und Onlinemagazine und hielt dort ein improvisiertes Live-Interview ab. "So nah ist mir bei meiner Medienrunde noch nie jemand gekommen", scherzte Vettel bei dieser Gelegenheit.
Welche Strafe den 30-Jährigen erwartet, steht noch nicht fest. Sportlich braucht er trotz der mahnenden Worte Jean Todts nach dem Baku-Rammstoß, dass es bei einem weiteren Verstoß eine dicke Strafe geben werde, nichts fürchten. Denn das Vergehen fand nicht auf der Strecke statt. Deshalb wird es auch keine weiteren Strafpunkte geben. Sein Negativ-Konto steht derzeit bei sieben Punkten. Max Verstappen musste nach dem Großen Preis von Aserbaidschan 2017 eine Strafe von 25.000 Euro zahlen. Er hatte die Medienrunde komplett geschwänzt.