Warum Max Verstappen nicht sicher ist, ob er den vielen niederländischen Fans in Spa ein Top-Ergebnis liefern kann, und wie er den Antriebsnachteil einschätzt
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Am kommenden Wochenende steht Max Verstappens halber Heim-Grand-Prix bevor: Seine Mutter ist Belgierin, außerdem wird orange in Spa-Francorchamps ganz klar die dominierende Farbe sein, weil die Niederländer seit dem Aus für Zandvoort im Jahr 1985 kein eigenes Rennen mehr haben. Doch wird der Youngster seine Landsleute in den Ardennen zum Jubeln bringen? "Ich bin nicht sicher, ob wir konkurrenzfähig sein werden", hat der Red-Bull-Youngster Zweifel.
Das Problem: In Spa spielt die Antriebseinheit eine maßgebliche Rolle. Und Verstappen sieht sein Team wegen der Renault-Motoren nach wie vor klar im Hintertreffen. "Auf Strecken, auf denen es nicht so viele Geraden gibt, sind wir ganz gut dabei. Da fehlen uns drei Zehntel. Aber wenn es ein paar Geraden gibt, dann sind wir ein bisschen weiter weg", erklärt Verstappen. Es werde daher "hart, wirklich gegen Mercedes und Ferrari zu kämpfen".
Doch der Traditionskurs ist auch bekannt für seine wechselhaften Bedingungen. Darauf pocht der 19-Jährige. "Hoffentlich wird es ein bisschen Regen geben", wünscht er sich eine feuchte Strecke, damit der Antriebsvorteil der Konkurrenz etwas gelindert wird.
Auch in den vergangenen Jahren ging Red Bull mit einem Motorennachteil ins Rennen, doch zumindest im Qualifying ließ sich Verstappen 2016 davon nicht beeindrucken. "Im Vorjahr hatte ich grundsätzlich ein gutes Wochenende", erinnert er sich. "Ich war Zweiter im Qualifying und erstmals in Reihe 1."
Was er nicht erwähnt: In der ersten Kurve räumte er die beiden Ferrari-Piloten ab und kollidierte später noch einmal mit Kimi Räikkönen. Als Elfter blieb er am Ende sogar ohne WM-Punkte. War der Druck vor eigenem Publikum zu groß? "Ich sehe das als positiven Druck", freut er sich darüber, dass es sogar eine eigene Verstappen-Tribüne geben wird. "So gibt es viele Fans, die mich anfeuern. Spa ist im Grunde mein Heimrennen."
Bleibt abschließend die Frage, ob er Mercedes oder Ferrari in Spa als stärkeres Konkurrenzteam sieht. "Zwischen Mercedes und Ferrari ändert sich der Abstand von Wochenende zu Wochenende", meint Verstappen. "Das überrascht mich ehrlich gesagt ein bisschen." Sein Tipp: "Ich rechne damit, dass Mercedes in Spa sehr stark sein wird, weil ihre Antriebseinheit immer noch die beste im Feld ist."