Marvin Kirchhöfer wird seine Karriere im Formelsport vorerst nicht weiter verfolgen und wechselt in den GT-Sport: Die Tür für den Formelbereich schlägt er aber nicht zu
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Die Formelsport-Karriere von Marvin Kirchhöfer ist vorerst beendet. Der Deutsche verlässt die GP2-Serie nach nur einem Jahr wieder und wechselt 2017 in den GT-Sport, wo er in der kommenden Saison einen Mercedes im GT-Masters pilotieren wird. Damit verabschiedet sich der Leipziger aus dem aktiven Formelsport, nachdem der Aufstieg zuletzt ins Stocken geraten war.
"Ein weiteres Jahr in der GP2 war finanziell nicht möglich", erklärt Kirchhöfer gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Für einen Platz in einem Topteam reichte sein Budget nicht mehr aus, und noch eine Saison im Mittelfeld, wie er sie 2016 bei Carlin erlebte, hätte seiner Karriere womöglich nur geschadet. "Das hätte einfach keinen Sinn gehabt. Darum war der logische Schritt, in den GT-Sport zu wechseln", so der Deutsche.
Kirchhöfers Karriere begann mit Titeln im Formel Masters 2012 und im Formel-3-Cup 2013 vielversprechend. Über die GP3-Serie, wo er zweimal Gesamtdritter wurde, kam er 2016 in die GP2-Serie, wo er mit Carlin ein durchwachsenes Jahr erlebte und in der Endabrechnung nur auf dem 17. Gesamtrang landete - den letzten Event in Abu Dhabi musste er aus finanziellen Gründen sogar auslassen.
Abgeschlossen hat er mit dem Formelsport trotz seines Wechsels aber noch nicht: "Formelsport wird immer eine Option für mich bleiben, wenn es die Möglichkeit gibt", betont er. "Mit einem Auge schaue ich immer noch auf die Formel E und die DTM. Ich hoffe natürlich, dass sich mit einer erfolgreichen Laufbahn im GT-Sport vielleicht noch einmal die Türen öffnen."
Die Formel 1, die mit seiner Vita durchaus ein Thema war, hat er zwar noch nicht ganz aufgegeben, weiß aber, dass die Wahrscheinlichkeit dafür ziemlich gering ist. "Ich werde nicht aufgeben, aber man muss realistisch sein und darf dem Traum nicht zu sehr hinterhertrauern", so Kirchhöfer. "Es gibt andere gute Optionen für mich, mit denen ich mich auch glücklich schätzen kann."
Das GT-Masters ist eine dieser Optionen, mit der sich der Sachse in seiner Region gut präsentieren kann: "Die Serie ist mit Sachsenring, Oschersleben und Lausitzring lokal stark vertreten", sieht er es positiv. Das Einsatzteam für seinen Mercedes-AMG GT steht noch nicht fest, ebenso wer der künftige Teamkollege von Kirchhöfer sein wird. Hierfür steht man allerdings bereits in den finalen Gesprächen und wird es in den nächsten Wochen bekanntgegeben.
"Das GT-Masters ist für mich als deutscher Fahrer eine gute Option, mich in dem international stark besetzten Fahrerfeld zu präsentieren. Die Serie genießt eine tolle Aufmerksamkeit bei den Fans und ich bin mir sicher, in den kommenden Jahren wird ihr Stellenwert im Motorsport weiter steigen. Es wird sicherlich ungewohnt sein vom Formel- in den GT-Sportwagen zu wechseln, aber ich bin bereit und freue mich auf die neue Herausforderung."