Assen: Erster Sieg für Gilbert

Nach dem Ergebnis des gestrigen, 13. Saisonrennens des Formel-3-Cup hatte Luca Stolz am Samstagnachmittag auf dem TT-Circuit in Assen mit der Pole-Position die besten Aussichten. Der 17-Jährige musste sich aber nach einem verpatzten Start mit dem zweiten Platz begnügen. Den Sieg holte Performance-Teamkollege Mitchell Gilbert. Der Australier feierte damit seinen ersten Triumph im Formel-3-Cup. Den dritten Platz im 20-minütigen Sprintrennen sicherte der Israeli Alon Day für das erstmals angetretene ADM-Team aus Italien.

Während Stolz beim Start patzte, Gilbert in Führung ging und Day seinen dritten Startplatz behauptete, blieb Artem Markelow wie angewurzelt stehen. Der Russe hetzte dem Feld hinterher und wurde nach 13 Runden auf dem siebten Platz abgewinkt. Der vor Wochen beim Test verunglückte John Bryant-Meisner hatte sich als Grid-Boy bei seinem Teamkollegen Gilbert betätigt und diesem offensichtlich Glück gebracht.

Gilbert verwaltete seine Führung klug und geriet lediglich in der letzten Phase des Rennens etwas unter Druck seines Teamkollegen Stolz. Im Ziel hatte der Australier 0,854 Sekunden Vorsprung. "Meinen Vorsprung vom Anfang des Rennens musste ich am Ende stark verteidigen, da Luca sehr gedrückt hat", sagt der Premierensieger aus Australien. "Vielleicht lag es daran, dass Luca im Rennen neue Reifen hatte und ich alte. Ich freue mich riesig über den Sieg, jetzt strebe ich den nächsten Erfolg in einem der beiden langen Rennen an", so Gilbert.

Stolz kann auch mit Platz zwei leben. "Der Start war nicht optimal, im Rennen hatte ich dann das Gefühl, schneller als Mitchell zu sein, aber es gab keine Chance zum Überholen. Ich bin dennoch zufrieden und happy mit meinem neuen Team. Ich habe mir den Umstieg vom Trophy- ins Cup-Auto schwieriger vorgestellt. Mein Team hilft mir per Funk allerdings sehr bei der Nutzung des Push-to-Pass Systems."

Ganz knapp wurde es am Schluss noch für Day. Der routinierte Israeli musste sich heftig gegen Rookie Lucas Auer wehren und konnte den Podestplatz nur knapp vor dem Neffe von Formel-1-Legende Gerhard Berger retten. Als Neunter gestartet, als Vierter im Ziel: Auer machte einen guten Job. "Es war ein hartes Rennen, denn das Team ist neu und ich sitze erstmals wieder in einem Formel-3-Auto", so Day, nachdem er Platz knapp vor Auer ins Ziel retten konnte. "Wir müssen noch viel arbeiten, doch es ist genügend Potenzial da. Ich bin wirklich glücklich, denn wir haben übers Wochenende gute Fortschritte gemacht", freut sich der Israeli.

Hinter Kimiya Sato kam Tabellenführer Jimmy Eriksson auf den sechsten Platz. Sato konnte sich darüber aber nicht recht freuen, da ihm die vier Punkte wenig nutzen. Eriksson kam nämlich zusammen mit den Zusatzpunkten für die schnellste Rennrunde (1:34.310 Minuten) auf insgesamt sechs Punkte. Somit baute der Schwede seine Tabellenführung auf 62 Punkte vor Sato aus. Den einzigen Ausfall des 14. Saisonlaufs verzeichnete Rene Binder mit einem Abflug in Runde zwei.