Stefano Coletti sichert sich beim GP2-Saisonauftakt in Sepang die Pole-Position - Fabio Leimer und Rene Binder in den Top 10, Daniel Abt von Defekt gebremst
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Die erste Qualifikation der GP2-Saison ist geschlagen und in der Nachwuchsklasse der Formel 1 ging es spannend und eng zu. Der Sepang-Kurs in Malaysia ist in diesem Jahr der Ort für den Saisonauftakt. Bei heißen Temperaturen wurde die Zeitenjagd eröffnet und Stefano Coletti (Rapax) durfte am Ende über seine erste Pole-Position jubeln. Der Monegasse setzte sich in 1:44,280 Minuten an die Spitze und war um lediglich vier Tausendstelsekunden schneller als James Calado (ART).
"Es war ein sehr enger Kampf", kommentiert Coletti den Krimi. "Es lief nicht ganz wie geplant, weil ich mit meinem ersten Reifensatz im Verkehr steckte. Mit den weichen Reifen können wir nur eine schnelle Runde fahren, also kam ich frustriert zurück an die Box. Das Auto und die Abstimmung war gut genug, also nahm ich den zweiten Satz mit. In meiner fliegenden Runde gab ich 105 Prozent. Ich hätte das Auto fast verloren, aber es zahlte sich aus und ich bin an der Spitze." Calado konnte seine knappe Niederlage kaum fassen: "Zwei Zentimeter! In Kurve 14 ist mir leider ein Fehler unterlaufen."
Felipe Nasr (Carlin) fehlten auf der 5,5 Kilometer langen Strecke auch nur acht Tausendstelsekunden auf die Pole-Position, doch er war eben um diesen Tick langsamer und klassierte sich als Dritter. Zunächst waren alle Fahrer mit den weichen Pirelli-Reifen auf der Strecke, doch die entscheidenden Verbesserungen wurden mit einem zweiten weichen Satz erzielt. Coletti ging es cool an, denn nachdem er seine zweite Zeit gesetzt hatte, fuhr er an die Box und beobachtete, wie ihm Calado und Nasr noch nahe kamen.
Leimer in Reihe zwei
Das Duo konnte Coletti aber nicht mehr von der Spitze verdrängen. Schnellster deutschsprachiger Vertreter war Routinier Fabio Leimer als Vierter (Racing Engineering/+0,183 Sekunden). "Beim ersten Rennen ist es immer schwer zu sagen wie das Kräfteverhältnis sein wird und ob die Testarbeit in Jerez und Barcelona wirklich erfolgreich waren", sagt der Schweizer. "Ich konnte mit dem ersten Reifensatz gleich die schnellste Runde fahren, was sehr gut war."
"Als alle anderen auf den zweiten Reifensatz wechselten und zum Teil die Rundenzeit verbessern konnten, haben wir uns bereits auf das morgige Rennen eingestellt. Ich bin mit dem vierten Platz sehr zufrieden. Ich werde morgen alles versuchen das Rennen aus der zweiten Startreihe zu gewinnen." GP2-Rückkehrer Sam Bird eroberte für das neue Team Russian-Time Startplatz fünf. Der Brite war in ein brenzliges Manöver verwickelt, denn Johnny Cecotto (Arden) drängte ihn von der Strecke, weil der Venezolaner fand, dass ihn Bird blockiert hatte. Die Rennkommissare untersuchten den Vorfall.
Hinter Bird qualifizierte sich Mitch Evans (Arden) als Sechster, Rio Haryanto (Addax) als Siebter und der Österreicher Rene Binder (Lazarus) als Achter. Für Binder war es eines seiner besten Qualifyings, denn es fehlten nur vier Zehntelsekunden auf die Spitze. Weniger glücklich war der Deutsche Daniel Abt bei seinem Debüt. Aufgrund eines technischen Problems an seinem ART-Boliden konnte er erst spät auf die Strecke fahren.
Mit dem zweiten Reifensatz drehte er deshalb keine einzige Runde. Unter dem Strich standen 1,3 Sekunden Rückstand und Platz 22 zu Buche. Das neue Hilmer-Team war ebenfalls in der zweiten Hälfte des Feldes zu finden. Conor Daly wurde 17. und Pal Varhaug 25. und Vorletzter. Im Freien Training am Vormittag hatte Calado die erste Bestzeit des Wochenendes aufgestellt.