Lucas di Grassi ist ein Meister im Kopfrechnen. Bei noch vier zu fahrenden Rennen bestehen für ihn noch Chancen im Titelkampf.
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Was wäre wenn? Bei Lucas di Grassi sollte man über diese Frage auf jeden Fall nachdenken. Der Brasilianer stieg erst verspätet in die GP2 Serie ein, übernahm das Auto, mit dem Ben Hanley nur einen einzigen Zähler holte. Obwohl er sechs Rennen verpasste, liegt der Campos-Pilot nach seinem zweiten Saisonsieg auf dem dritten Tabellenplatz, sein Rückstand zur Spitze beträgt nur 19 Zähler. Nach seinem Erfolg in den Straßen von Valencia denkt Di Grassi sogar wieder an die Meisterschaft. "Es war zwar nicht mein Plan um den Titel zu kämpfen, aber jetzt liege ich nur noch 19 Zähler zurück. Solange es rechnerisch geht, werde ich alles daran setzen", gibt er sich kämpferisch.
Der heutige Sieg in Spanien war alles andere als ein großer Kampf. Di Grassi fuhr abwartend auf der dritten Position und schaute sich den Zweikampf zwischen Romain Grosjean und Luca Filippi genüsslich an. Mehrfach kam es zwischen den beiden Kontrahenten zu Berührungen, zwölf Runden vor dem Ziel kassierte der Brasilianer gleich beide auf einen Schlag. "Ich habe einfach abgewartet und dann haben sie sich nochmal richtig berührt. Grosjean fährt manchmal riskante Manöver, da kann immer was passieren. Nach dem Vorfall konnte ich mir leicht einen Vorsprung erfahren und das Rennen gewinnen", sagte Di Grassi, dessen Start schon wunderbar funktionierte: "Da vor mir ein Platz frei war, konnte ich mit voll auf den Start konzentrieren - das hat gut geklappt."