Bei schwierigen Wetterbedingungen siegt Raffaele Marciello im Sonntagsrennen von Silverstone und baut mit dem dritten Saisonsieg die Tabellenführung aus
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Mit einem Triumph im sechsten Saisonrennen der Formel-3-Europameisterschaft verabschiedete sich Raffaele Marciello (Prema) aus dem britischen Silverstone. Auf der 5,891 Kilometer langen Formel-1-Strecke setzte sich der Italiener in einem spannenden Kampf gegen Felix Rosenqvist (Mücke) durch. Der Schwede wurde als Zweiter abgewinkt, Alex Lynn (Prema) sah die Zielflagge auf Rang drei. Mit seinem dritten Saisonsieg wuchs Marciellos Vorsprung in der Gesamtwertung auf 36,5 Punkte an, Rosenqvist folgt auf Rang zwei.
Am Start schoss Rosenqvist an die Spitze, gefolgt von Lynn und Marciello. Unterdessen gab es auf noch feuchtem Untergrund einige Ausrutscher, sodass das Safety-Car das Rennen kurzzeitig neutralisierte. Der Restart erfolgte zu Beginn der fünften Runde und schon auf den ersten Kilometern überholte Marciello seinen Teamkollegen Lynn. Wenige Umläufe später hatte der Italiener auch den Anschluss an den führenden Rosenqvist hergestellt und lieferte sich über einige Runden ein enges Duell mit dem Mücke-Piloten. Erst in Umlauf 15 gelang es dem Ferrari-Schützling nach einigen erfolglosen Angriffen, den Schweden hinter sich zu lassen.
"Am Start war ich Dritter, aber schon kurz nach der Safety-Car-Phase konnte ich Alex überholen und auf Rang zwei vorfahren. Dann habe ich versucht, die Lücke auf Felix zu schließen, was mir auch gelungen ist. Der Kampf mit ihm um den Sieg war hart und es war nicht einfach, ihn zu überholen. Erst als er einen Fehler machte, konnte ich vorbeiziehen", analysiert Marciello sein Rennen.
"Raffaele hat viel Druck auf mich ausgeübt und ich habe versucht, alles zu geben, damit ich den ersten Platz ins Ziel bringe", sagt Rosenqvist. "Ich hatte den Eindruck, dass ich auf feuchter Strecke schneller war, aber je mehr es abtrocknete, desto besser wurde Raffaele. Zwei Runden vor Schluss ist mir ein kleiner Fahrfehler unterlaufen und ich war meine Führung los."
Polesetter Lynn war hingegen mit seinem Resultat nicht zufrieden: "Ich bin ehrlich gesagt enttäuscht, denn wenn man von der Pole-Position ins Rennen geht, dann will man mehr als nur Rang drei. Raffaele, Felix und ich waren heute klar schneller als der Rest des Feldes, aber leider war ich etwas langsamer als Raffaele und Felix."
Auch hinter den Spitzenreitern ging es eng zu. Der Brite William Buller (ThreeBond) musste seine Position nahezu über die gesamte Renndistanz verteidigen: In der Anfangsphase gegen einen vor allem zu Beginn sehr gut aufgelegten Lucas Wolf (URD) und dann lange Zeit gegen seinen Landsmann Jordan King (Carlin). Schließlich wurde Buller, einer von nur zwei Piloten mit Nissan-Motor, als Fünfter hinter Felix Serralles (Fortec) abgewinkt. Wolf hingegen fiel in der zweiten Rennhälfte, als die Strecke weiter abtrocknete, mit seinen Regenreifen immer weiter zurück und beendete das Rennen als 17.
Drittbester Brite hinter Lynn und Buller war nach 16 Rennrunden Formel-3-Neuling King, der Platz sechs belegte. Hinter ihm überholte Lucas Auer (Prema) den viertbesten Briten Jann Mardenborough (Carlin) erst in der letzten Runde und wurde als Siebter abgewinkt. Harry Tincknell (Carlin) und Nicholas Latifi (Carlin) komplettierten die Top 10.