Für Loic Duval läuft die Saison 2017 weder in der DTM noch in der Formel E nach Plan - Der Franzose gibt sich aber nicht auf und will weiter beides machen
© Foto: FIA Formula E
Es war zumindest ein Hoffnungsschimmer, als Loic Duval beim ersten Rennen des ePrix in New York als Fünfter endlich sein erstes zählbares Resultat der Saison einfuhr. Der Franzose holte damit auf einen Schlag mehr Punkte als er in der gesamten Saison bis dahin gesammelt hatte. Doch diesen Balsam brauchte Duval dringend. In der DTM geht überhaupt nichts und er ist als einziger Fahrer noch punktelos. In der Formel E läuft es mit Ausnahme dieses einen Rennens nicht viel besser.
Den Grund dafür weiß er genau. "Mein natürlicher Fahrstil passt weder zur Formel E noch zur DTM", klagt er gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Ich muss mich also umstellen gegenüber dem, was ich aus Super Formula, Super GT oder auch WEC gewohnt bin. Diese Boliden jetzt kann ich nicht auf meine natürliche Weise fahren. Deshalb muss ich meine Fahrweise anpassen." Diese Umstellung kostet aber Zeit. Und die läuft Duval langsam davon, gerade in der DTM. In der Formel E kann er immerhin auf die generelle Schwäche von Dragon Racing verweisen. Mit dem Einmalschlag hat er sogar Teamkollege Jerome D'Ambrosio überholt.
Obwohl es nicht gut läuft, kann er sich vorstellen, das Programm auf diese Art und Weise auch in Zukunft wahrzunehmen: "Ich weiß ja, dass ich das Autofahren drauf habe. In der WEC hat es ja auch funktioniert. Die DTM hat einen sehr kompakten Kalender. Wenn es der Kalender zulässt, dann mache ich gerne beides. Audi hat es mir erlaubt." Er gibt zu, dass es während der DTM-Saison schon ein wenig anstrengend sei. Dafür hat er viel Freiraum für die Formel E außerhalb der Saison des deutschen Masters.
Keine Probleme bereitet ihm das Hin- und herwechseln zwischen Formel E und DTM. "Ich habe in beiden Meisterschaften gleichermaßen Probleme", lacht der 35-Jährige sarkastisch. "Aber sie sind schon sehr unterschiedlich, von der Art des Racings bis zum Wochenend-Ablauf." Während in der DTM klassisch angegast wird, gilt es in der Formel E, Energiemanagement zu betreiben.
Deshalb findet Duval auch, dass die DTM noch ein bisschen schwieriger ist als die ebenfalls stark umkämpfte Elektrorennserie. "In der DTM ist alles so eng, dass es schwierig ist zu überholen, weil wir da nicht am Ende der Geraden segeln wie hier. Hier geht es Vollgas von Anfang bis Ende. Deshalb glaube ich, dass es in der DTM etwas schwieriger ist, ein gutes Resultat zu holen. In der Formel E kann es einem an einem guten Tag leichter fallen, die nötigen Punkte mitzunehmen und auch als Fahrer einen Unterschied im Rennen zu machen. Aber es geht in beiden Meisterschaften heiß her."