Mit einem perfekten Start und einer fehlerfreien Leistung holte Lucas di Grassi auf dem Hungaroring seinen ersten Saisonsieg.
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Nach einem rundenlangen Duell mit Andreas Zuber holte sich Lucas di Grassi auf dem Hungaroring bei Budapest seinen zweiten Sieg in der GP2 Serie. Den Grundstein zum Erfolg legte der Brasilianer schon in der ersten Runde, in der zweiten Rennhälfte ließ er sich von seinem Verfolger nicht aus der Ruhe bringen. Den dritten Platz auf dem Treppchen sicherte sich Bruno Senna, der damit wieder Boden in der Gesamtwertung gutmacht.
Den besten Start erwischten die beiden Campos-Piloten Lucas di Grassi und Vitaly Petrov. Schon auf den ersten Metern schnappten sich die beiden weißen Boliden den Pole-Sitter Romain Grosjean, der einen wirklich schlechten Start erwischte und in der ersten Runde bis auf den fünften Rang zurückfiel. Als dann Andreas Zuber in der ersten Kurve einen kleinen Quersteher hatte, nutzten die beiden Campos-Fahrer auch diese Chance und setzten sich in Führung. Bruno Senna profitierte ebenfalls von einem guten Start: auf der Außenbahn schob sich der Brasilianer vom achten auf den vierten Rang nach vorne.
Pantano und Grosjean fallen zurück
Für Grosjean sollte es in der Folge noch schlimmer kommen. Der Franzose wurde in der zweiten Runde von Giorgio Pantano unter Druck gesetzt und kam in der vierten Kurve von der Bahn ab - diese Chance wollte sich Pantano nicht entgehen lassen, doch im folgenden Rechtsknick kollidierten die beiden Fahrzeuge. Pantano drehte sich und fiel an das Ende des Feldes zurück, während Grosjean die Spur halten konnte, aber sichtlich Probleme hatte. Erst nach einem frühen Boxenstopp fuhr der ART-Pilot wieder schnelle Zeiten, doch ein weiterer Halt an seiner Box warf in endgültig zurück.
Auch in der Spitzengruppe kam es in der Anfangsphase zu Verschiebungen. Di Grassi setzte sich an der Spitze zwar ein paar Sekunden ab, aber sein Teamkollege Petrov leistete sich einen Fehler. Der Russe verlor beinahe sein Heck und musste den zweiten Rang an Andreas Zuber abgeben. Immerhin konnte Petrov nach seinem Boxenstopp durchatmen - sein Vorsprung auf Bruno Senna wuchs nach den ersten zehn Runden immer weiter an, der iSport-Pilot musste sich derweil mit Mike Conway beschäftigen, der von hinten Druck machte.
Für Di Grassi wurde es nach dem Reifenwechsel ebenfalls ungemütlich, denn Zuber schloss die Lücke zum Führenden. Der Österreicher stoppte eine Runde früher und hatte mit den aufgewärmten Reifen deutlich bessere Karten als der Brasilianer - doch auf der engen Strecke fand Zuber keinen Weg vorbei. Obwohl Zuber quasi im Getriebe seines Kontrahenten fuhr, änderte sich an der Situation rein gar nichts.
Maldonado mit spätem Stopp
Doch auch wenn Di Grassi mit einer fehlerfreien Fahrt und dem Sieg für gute Laune bei seinem Team sorgte, gab es bei Campos nicht nur Grund zur Freude - so verlor Petrov seinen sicheren dritten Rang nach einem technischen Defekt. Nutznießer war Bruno Senna, der damit zum zweiten Mal in Folge einen Platz auf dem Podium einnahm. Mit den sechs Punkten schließt Senna zudem auf Giorgio Pantano auf, der im heutigen Rennen ohne Punkte blieb - die beiden Erstplatzierten in der Meisterschaft trennen nur noch neun Zähler.
Mit einer außergewöhnlichen Strategie fuhr Pastor Maldonado bis auf den fünften Rang nach vorne. Vom letzten Startplatz ins Rennen gegangen, zögerte der Venezolaner seinen Pflichtboxenstopp lange hinaus und wechselte erst in der 35. Runde seine Reifen. Knapp vor Mike Conway und Sébastien Buemi kam der Piquet-Pilot auf der fünften Position zurück auf die Strecke - nur Karun Chandhok und der vierte Platz waren unerreichbar.
Den achten Platz und die Pole für das Rennen am Sonntag holte sich Andy Soucek - allerdings nur knapp vor Jerome D'Ambrosio.