Rookie Anthoine Hubert konnte sich am Norisring seinen ersten Sieg in der Formel-3-EM sichern: Maximilian Günther erobert Rang zwei der Gesamtwertung
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Nach dem 14. Saisonrennen der Formel-3-Europameisterschaft durfte erstmals Rookie Anthoine Hubert (Van Amersfoort) von der obersten Stufe eines Siegertreppchens der Serie jubeln. Der Franzose siegte auf dem 2,3 Kilometer langen Norisring vor Lance Stroll (Prema) und Maximilian Günther (Prema). Damit kletterte der beste Deutsche in der Fahrerwertung der Formel-3-EM auf den zweiten Rang hinter Stroll, nachdem der zuvor auf Position zwei geführte Callum Ilott (Van Amersfoort) das Rennen nur auf Rang sieben beendete. Nick Cassidy (Prema) fuhr vom 19. Startplatz bis auf Platz vier nach vorne, er verwies Joel Eriksson (Motopark) und Guanyu Zhou (Motopark) auf die Ränge fünf und sechs.
Das Rennen war keine drei Runden alt, da wurden schon die ersten beiden Zwischenfälle notiert. Alessio Lorandi (Carlin) rollte nach einem Unfall aus und Ryan Tveter (Carlin) kollidierte mit Ben Barnicoat (Hitech). Die Rennleitung schickte zum ersten Mal das Safety-Car auf die Strecke. In dieser Phase hatte Anthoine Hubert die Führung inne, gefolgt von Lance Stroll, Maximilian Günther, Joel Eriksson und Guanyu Zhou.
In Umlauf elf erfolgte der Restart und Rookie Hubert blieb auf Rang eins. Sieben Runden später wollte Niko Kari (Motopark) seinen Vordermann Sergio Sette Camara (Motopark) im Kampf um den siebten Platz überholen, doch der Finne touchierte den Dallara seines brasilianischen Teamkollegen. Sette Camara schied aus, während Kari als Achter weiterfahren konnte. Das Safety-Car neutralisierte zum zweiten Mal das Renngeschehen.
Nach dem abermaligen Restart gab es vor allem im Mittelfeld viele unterhaltsame Positionskämpfe, bevor sich Rückkehrer Willam Buller (Carlin) im 28. Umlauf verbremste und in die Fahrzeuge von Harrison Newey (Van Amersfoort) und Pedro Piquet (Van Amersfoort) fuhr. Alle drei Starter schieden aus und das Safety-Car tauchte zum dritten Mal auf der Piste auf. Nach der dritten Rennfreigabe standen nur noch wenige Minuten auf der Uhr, in denen Anthoine Hubert den ersten Platz sicher ins Ziel brachte. Stroll eroberte Rang zwei vor Günther. Cassidy, Eriksson, Zhou, Ilott, Mikkel Jensen (Mücke), George Russell (Hitech) und Ralf Aron (Prema) belegten die Positionen vier bis zehn.
Anthoine Hubert (Van Amersfoort): "Bereits vor fünf Wochen am Red-Bull-Ring hat mein Teamchef Frits van Amersfoort angemerkt, dass sein Team am Norisring immer schon stark gewesen sei. Ich freue mich, dass ich sein Vertrauen in mich hier nicht enttäuscht habe - zumal der Beginn meiner Saison nicht gerade einfach war. Generell mag ich Stadtkurse, was ich schon im Vorjahr mit einem Sieg in der Formel Renault 2.0 in Pau zeigen konnte. Und hier hatte ich nach dem guten Qualifying und der Pole-Position auch gute Chancen auf eine vordere Platzierung."
Lance Stroll (Prema): "Klar wollte ich gewinnen, aber ich wollte nicht allzu viel Risiko gehen. Schließlich bekommt man auch als Zweiter eine Menge Punkte. Und wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass Anthoine ein tolles Rennen gefahren ist und den Triumph absolut verdient hat. Ich bin mit meinem zweiten Platz zusammen mit dem Sieg im ersten Lauf ein paar Stunden vorher sehr zufrieden."
Maximilian Günther (Prema): "Nachdem ich im ersten Rennen ausgeschieden bin, ist dieser dritte Rang nun umso wichtiger. Mein Speed war gut und ich bin ein konstantes Rennen gefahren. Da auf den Spitzenplätzen aber alle ein gutes Tempo vorgelegt hatten, gab es keine Chance, noch weiter nach vorne zu fahren. Das Norisring-Wochenende ist mein Heimrennen, da machen Podestplätze besonders viel Spaß."