Sauber-Ersatzmann Robin Frijns will 2013 unbedingt in die GP2, der Test für Trident ist eine seiner letzten Chancen dafür - Andere Teams sagen aus Budgetgründen ab
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Zwar hat Robin Frijns seit dieser Saison eine Rolle als dritter Fahrer bei Sauber, doch viel zum Einsatz kommen wird der Niederländer aller Voraussicht nach nicht. Darum ist Sauber bestrebt, für den 21-Jährigen ein Cockpit für die Saison 2013 zu finden, wo er sich renntechnisch fithalten kann. Meister in der Formel Renault 3.5 war er schon, bei einer weiteren Saison in der Renault-World-Series könnte Frijns wohlmöglich nur verlieren. Der logischste Schritt ist derzeit wohl das höchste Formel-1-Unterhaus: die GP2.
Doch auch dort dürfte Frijns Probleme bekommen, schließlich sind alle Topcockpits bereits besetzt. Einzig iSport galt noch als interessanteste Option, doch das Team bestätigte gestern gegenüber 'Motorsport-Total.com' den Rückzug aus der Serie. Für Frijns bleiben damit nicht mehr viele Alternativen übrig. Doch der Niederländer hat ein Team gefunden, für das er nächste Woche in Jerez testen wird: Trident. "Im Moment läuft der Deal nur für den Test", verrät Frijns gegenüber 'Autosport'.
Obwohl Trident im vergangenen Jahr nur den zehnten Rang in der Teamwertung belegte, ist der Sauber-Testpilot scharf auf den Einsatzplatz: "Es ist kein Geheimnis, dass ich in der GP2 fahren möchte. Ich kann nicht nur rumsitzen, ich brauche ein Cockpit." Warum es ausgerechnet die GP2 sein soll, obwohl er bereits in einer vergleichbaren Serie den Titel geholt hat, kann der Niederländer auch erklären: "Die GP2 kann ein guter Schritt in Richtung Formel 1 sein, denn die Rennen sind an den gleichen Wochenenden, also kannst du die Strecken und die Pirelli-Reifen kennenlernen."
Doch bevor er über die gesamte Saison reden kann, muss sich Frijns erst einmal bei den Tests in Jerez beweisen: "Ich bin noch nie ein GP2-Auto gefahren. Hoffentlich mache ich einen guten Job - der Druck lastet auf mir." Ganz weit vorne erwartet er sich bei seinem ersten Auftritt nicht: "Ich weiß, dass ich viel über das Auto und die Reifen lernen muss. Jeder sagt mir, dass es etwas Zeit braucht, deswegen sehe ich mich nicht an der Spitze der Zeitentabelle."
"Ich werde es langsam angehen und so viel wie möglich lernen", gibt Frijns als Taktik aus. "Ich sage niemals, dass ich von Beginn an schnell bin, denn sowas kann ich nicht leiden." Gleichzeitig bestätigt er, dass noch Kontakte zu anderen Teams bestanden haben, diese aber wegen Ermangelung an Sponsorengeldern wieder abgebrochen seien: "Wir haben mit Teams gesprochen, aber sie haben alle ihre Deadlines, und wir waren nicht in der Lage ein entsprechendes Budget zu diesen Zeitpunkten vorzulegen."
"Trident ist eines der anständigen Teams, die noch einen Platz frei haben. Ich habe sie besucht und sie scheinen mir ein hart arbeitendes Team zu sein, das mit mir arbeiten möchte", bestätigt Frijns abschließend. Neben dem Niederländer testet die Mannschaft von Maurizio Salvadori in Jerez den Franzosen Nathanael Berthon, der bereits GP2-Erfahrungen durch seine letzte Saison bei Racing Engineering aufweisen kann. Noch hat Trident bisher keinen Fahrer für die Ende März startende Saison bekanntgegeben.