Giorgio Pantano dominierte das Rennen im Istanbul Park und holte sich die Gesamtführung in der GP2 Serie.
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Giorgio Pantano holte sich in Istanbul mit einer souveränen Vorstellung nicht nur seinen ersten Saisonsieg, sondern auch die Führung in der Gesamtwertung. Der Italiener gewann das 34 Runden lange Hauptrennen auf der türkischen Rennstrecke vor Romain Grosjean und Andreas Zuber, die sich über die fast komplette Renndistanz ein erbittertes Duell lieferten. Für Abwechslung in einem eher unspektakulären Rennen sorgte nur eine unnötig ausgelöste Gelbphase.
Schon den Start konnte Pantano von der Pole-Position aus locker für sich entscheiden. Mit einigen Metern Vorsprung bog der Italiener als Führender in die erste Kurve ein. Ihm folgte Grosjean, der Zuber aus der zweiten Reihe ausbeschleunigen konnte. Alle Hoffnungen auf einen Podestplatz musste Adam Carroll schon früh begraben: bei seinem ersten Saisonstart kam der Rückkehrer nur mit Mühe in Gang und fiel bis auf die achte Position zurück.
Immerhin konnte der Ire so der Kollision in der ersten Kurve entgehen. Yelmer Buurman wurde von einem Kontrahenten umgedreht und hatte Glück nicht von einem anderen Auto getroffen zu werden. Beteiligt am Durcheinander in der ersten Kurve war auch Kamui Kobayashi, der am Ende der ersten Runde mit einer angeknacksten Aufhängung an die Box kam und aus dem Wagen stieg.
Warten auf den Boxenstopp
Giorgio Pantano fuhr sich in den ersten Runden des Rennens einen souveränen Vorsprung heraus. Während Andreas Zuber im Heck von Romain Grosjean zu verzweifeln schien, fuhr Pantano an der Spitze mehr als eine halbe Sekunde pro Runde schneller als seine Verfolgern. Das langsame Tempo von Grosjean nutzte nicht nur der Spitzenreiter aus, sondern auch Karun Chandhok. Der Inder schloss zu dem Kampfduo auf und wartete seinerseits auf einen Fehler des Vordermanns.
In der ersten Rennhälfte änderte sich an der Reihenfolge der Verfolger nichts. Die Truppe entschied sich wie Pantano den obligatorischen und vom Reglement vorgeschriebenen Boxenstopp in der zweiten Halbzeit zu absolvieren. Eine Safety-Car-Phase, ausgelöst durch einen Dreher von Durango-Pilot Valerio, zwang das Spitzentrio zehn Runden vor dem Ziel zum Service.
Kurzer Sprint ins Ziel
An der Rangordnung sollte die Gelbphase nichts ändern: mit einem Puffer - bestehend aus Andy Soucek und Luca Filippi - ging Pantano gefolgt von Grosjean, Zuber und Chandhok in den Sprint bis ins Ziel. Pantano fuhr den Sieg locker nach Hause, während Zuber hinter Grosjeans Teamkollege Filippi hängen blieb und den Anschluss verlor. Immerhin konnte sich der Österreicher in der Schlussphase noch den Zähler für die schnellste Rennrunde schnappen.
Während Pantano am bisherigen Wochenende die beinahe maximale Punktzahl von zwölf Zählern einholte, lief es für die zwei anderen Kandidaten an der Tabellenspitze alles andere als rund. Alvaro Parente blieb schon am Start stehen und hetzte danach dem Feld hinterher, nur um wenige Umläufe später an der Box aufzugeben. Bruno Senna, der von Platz fünf ins Rennen ging, kam nach einer Runde zu einem außerplanmäßigen Stopp in die Boxengasse, bei dem man den - nach einer Kollision mit Buurman in Runde eins beschädigten - Frontflügel wechselte. In der Folge drehte der Brasilianer die schnellsten Runden, allerdings war es ein mehr als aussichtsloser Kampf...
So spielte er auch keine Rolle bei der Entscheidung um den so wichtigen achten Platz und die besten Startpositionen für das Sprintrennen am Sonntag. Den letzten Punkt und die Pole für morgen sicherte sich Adam Carroll - hoffentlich meistert er den Start besser als im ersten Rennen. Vor ihm kamen Vitaly Petrov, Sébastien Buemi und Javier Villa ins Ziel. Sie werden am Sonntag in umgekehrter Reihenfolge hinter dem Iren starten.