Mitch Evans gewinnt mit dem Sprint in Bahrain sein zweites Rennen in dieser Saison, Stoffel Vandoorne und Alex Lynn auf den Plätzen zwei und drei
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Mitch Evans (Russian Time) hat das Sprintrennen der GP2-Serie in Bahrain für sich entschieden. Der Neuseeländer bewies im schwierigen Umgang mit den Pirelli-Reifen den schnellsten und sensibelsten Gasfuß und holte sich seinen zweiten Saisonsieg - insgesamt war es der vierte GP2-Sieg für den Schützling von Mark Webber, der mit der Langstrecken-WM vor Ort ist und sich sein eigenes Bild machen konnte.
Die Entscheidung um den Sieg fiel in der 14. von 23 Runden, als Evans einen Angriff auf den bis dato führenden Alex Lynn (DAMS) erfolgreich abschließen konnte. Beim Briten, der in der Runde zuvor bereits einen Versuch kontern konnte, knickten die Reifen ein, sodass er sich kurz darauf auch noch Champion Stoffel Vandoorne (ART) geschlagen geben musste und bis zum Ziel noch 17,5 Sekunden verlor. Hinter dem Belgier reichte es aber noch zu Rang drei.
Die Reifen waren am heutigen Sonntag der Schlüssel zum Sieg. Speziell in den letzten Rennrunden verschoben sich die Positionen noch einmal massiv. Während sich einige Piloten mit Reifenproblemen durchreichen lassen musste, fuhren andere kurz vor Schluss noch einmal zum Wechsel an die Box. Wer bis dato seine Pneus schonen konnte, hatte in den letzten Runden die besten Karten - wie Sergei Sirotkin.
Der Russe in Rapax-Diensten landete noch auf dem vierten Rang, obwohl er sich nach der Startphase weit hinten wiederfand. Raffaele Marciello (Trident) auf Rang fünf, sowie die dahinter liegenden Jordan King (6./Racing Engineering) und Pierre Gasly (7./DAMS) können Ähnliches berichten. Den letzten Punkt sicherte sich Artjom Markelow (Russian Time) auf Rang acht, der Gesamt-Zweite Alexander Rossi (Racing Engineering) ging als Neunter erneut leer aus.
Spektakulär war in Sachir vor allem die Startphase: Lynn kam von der Pole gut weg und auch sauber durch die erste Kurve, doch dahinter brach das Chaos aus. Rio Haryanto (Campos) drehte den zweitplatzierten Nobuharu Matsushita (ART) um und sorgte dafür, dass auch Gasly und King durch ihr Ausweichmanöver weit zurückfielen. Für Matsushita, den Zweiten des gestrigen Hauptrennens, war der Lauf beendet.
Spektakuläres Aus für Rene Binder
Nur ein paar Meter weiter kam Rene Binder (MP). Der Österreicher war nach der fünften Kurve ohne Heckflügel unterwegs, nachdem Oliver Rowland (Status) ihm ins Heck knallte und über sein Auto flog. Rowland knallte nach einer kurzen Flugphase in die Leitplanke, blieb wie Binder allerdings unverletzt - für beide war das Rennen natürlich beendet und das Safety-Car musste auf die Strecke.
Beim Re-Start war das Feld daher deutlich vermischt. Piloten wie Nathanael Berthon (Lazarus) auf Rang vier oder Nicholas Latifi (MP) auf Rang sechs sorgten für ein ungewohntes Bild, doch gerade die Überraschungsmänner verloren in der Schlussphase massiv an Boden, sodass am Ende dennoch die üblichen Verdächtigen die Punkteränge belegte.
Die Situation in der Gesamtwertung vor dem finalen Saisonevent in Abu Dhabi am kommenden Wochenende ist eindeutig. Stoffel Vandoorne (316,5 Punkte) steht bereits seit Sotschi als Meister fest, dahinter besitzt auch Alexander Rossi (169,5) trotz punktelosem Wochenende einen komfortablen Vorsprung. Im Kampf um Rang drei könnte es allerdings noch spannend werden: Sergei Sirotkin (139), Rio Haryanto (132) und Mitch Evans (120) besitzen jeweils noch gute Chancen. Der Teamtitel ist seit gestern an ART vergeben.