Norman Nato gewinnt das 250. Rennen der GP2-Geschichte im Autodromo Nazionale Monza - Wilde erste Runde eliminiert gleich mehrere Favoriten im Sprintrennen
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Mit einem hervorragenden Start von der vierten Platz aus hat Norman Nato (Racing Engineering) einen eindrucksvollen Sieg in Monza geholt. Damit ist die drei Rennen andauernde Siegesserie von Prema beendet. Das italienische Team ist aber trotzdem mit beiden Fahrern auf dem Podium vertreten, denn Pierre Gasly wurde Zweiter vor Antonio Giovinazzi. Damit erhielten Nato und Gasly im 250. GP2-Rennen ein bisschen zurück, nachdem ihr Hauptrennen vom Safety-Car zerstört worden waren.
Der Sieg wurde diesmal schon beim Start entscheiden: Polesetter Mitch Evans hatte durchdrehende Räder und kam nicht vom Fleck. Er wurde gleich überrumpelt. Besonders die Racing-Engineering-Boliden von Nato und Jordan King beschleunigten hervorragend und schossen Seite an Seite auf die Variante Rettifilo zu. Nato setzte sich durch, dahinter sortierten sich King und Gasly ein. "Der Start war wirklich gut", grinst der Franzose.
Für Evans kam es noch dicker, als er in der Variante della Roggia von Gustav Malja (Rapax) abgeräumt wurde und ausschied. Malja musste ebenfalls die Strecke verlassen und fuhr beim Rejoin Giovinazzi vors Auto, was dessen Frontflügel beschädigte. Da in einem separaten Zwischenfall, der sich direkt neben Maljas optimistischer Attacke auf Evans abspielte, Luca Ghiotto (Trident) von Oliver Rowland (MP Motorsport) abgeschossen wurde, wurde ein virtuelles Safety-Car für eine halbe Runde ausgerufen. Die drei Spitzenreiter hatten einen Vorsprung von mehreren Sekunden, dann folgten Malja und Giovinazzi.
Während King auf Rang zwei Gasly aufhielt, fuhr an der Spitze Nato auf und davon. "Ich konnte die Reifen schön kontrollieren", freut sich der Rennsieger. "Mein Ingenieur hat mir die richtigen Anweisungen zum richtigen Zeitpunkt gegeben, ich musste das Auto nur noch nach Hause bringen. Gestern mussten wir wirklich eine Enttäuschung verkraften, aber heute haben wir bewiesen, dass wir zurückkommen können." Auch Gasly erkannte die Leistung seines Landsmanns an: "Ich war sehr motiviert heute Morgen nach der lustigen Sache mit dem Safety-Car gestern und wollte wirklich gewinnen. Leider war Norman etwas zu stark."
Dramatische letzte Runde
Der Tabellenführer machte kurzen Prozess mit King, der nicht den nötigen Speed hatte. Folgerichtig wurde er von Giovinazzi eingeholt, der zuvor schon Malja stehen gelassen hatte. Fünf Runden vor Schluss fuhr sich der Samstagssieger mit DRS-Hilfe auf die dritte Position nach vorn. Malja, der bereits eine Zehn-Sekunden-Strafe für seinen Unfall mit Evans bekommen hatte, robbte sich mit Artjom Markelow (Russian Time) im Schlepptau ebenfalls an den strauchelnden King heran, woraufhin eine spektakuläre letzte Runde ins Haus stand.
Malja ging im Bemühen, trotz der Strafe wenigstens noch einen Punkt zu holen, in der Lesmo an King vorbei. Dieser wurde verlangsamt, sodass Markelow in der Ascari-Schikane einen Angriff starten konnte. King hielt jedoch außen herum gegen und hatte für den Rechtsborgen wieder die Innenbahn. Dadurch wurde Markelow verlangsamt, sodass sich Nobuharu Matsushita (ART) und Alex Lynn (DAMS) in den Kampf einschalteten. Sie konnten Markelow nicht mehr überholen, doch Lynn ging in der letzten Kurve noch an Matsushita vorbei.
Somit ging als Malja als Vierter über die Linie, wurde wegen der Strafe jedoch auf Rang neun zurückgestuft und verpasste den letzten Punkt um 23 Tausendstelsekunden. King wurde somit als Vierter gewertet, gefolgt von Markelow, Lynn, Matsushita und Nicholas Latifi (DAMS), der seinen ersten Punkt seit dem Hauptrennen in Österreich holte.
Die GP2-Serie wird mit der Formel 1 nach Südostasien reisen, aber lediglich in Malaysia starten. Das Rennwochenende findet in vier Wochen statt.?