Richie Stanaway fährt beim dreitägigen Test der GP2-Serie in Abu Dhabi die schnellste Rundenzeit - Der Österreicher Rene Binder lebt sich im Trident-Team ein
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Die Nachwuchsserie GP2 absolvierte in dieser Woche den ersten gemeinsamen Wintertest für die Saison 2015. Von Montag bis Mittwoch rückten alle 26 Fahrer auf dem Yas-Marina-Circuit in Abu Dhabi aus. Im Fokus stand bei diesem Test auch der erstmalige Einsatz des neuen DRS-Systems, das ähnlich wie in der Formel 1 funktioniert. So wurden am ersten Tag zunächst Aerodynamik-Tests absolviert und anschließend eine Pause eingelegt, um die Software anzupassen. Für die korrekte Steuerung des Drag-Reduction-Systems musste eine eigene Telemetrie entwickelt werden.
Am Dienstag standen bei den meisten Teams Longruns auf dem Programm, am Nachmittag rückten einige mit den Supersofts von Pirelli aus und simulierten ein Qualifying. Die beste Rundenzeit der drei Tage wurde am Mittwochvormittag erzielt. GP2-Rookie Richie Stanaway (Status) wurde mit 1:48.441 Minuten gestoppt. Schnellster am Montag war Red-Bull-Junior Piere Gasly (DAMS). GP3-Meister Alex Lynn, der ebenfalls für DAMS fährt, hatte am Dienstag die Nase vorne.
Einziger deutschsprachiger Vertreter im diesjährigen GP2-Feld ist Rene Binder. Der Österreicher hat von Arden zu Trident gewechselt und ist Teamkollege von Ferrari-Junior Raffaele Marciello. Binders fuhr seine persönlich schnellste Runde am Montagnachmittag. In dieser Session landete er mit 1:49.294 Minuten auf dem vierten Platz.
"Es war wichtig, nach der Winterpause wieder mit einer guten Leistung in die neue Saison zu starten", sagt Binder. "Wir sind hier noch dabei, den Sitz anzupassen und das DRS-System, das ja in der GP2 neu eingeführt wurde, kennenzulernen. Von daher bin ich mit meinem Einstand doch sehr zufrieden. Das hat aber nicht nur mit den guten Rundenzeiten zu tun, sondern mit der Zusammenarbeit im Team."
"Ich bin hier bei Trident hervorragend aufgenommen worden und habe mit Raffaele einen extrem schnellen Teamkollegen, mit dem man richtig gut zusammenarbeiten kann, ohne dass dabei der Spaß zu kurz kommt." Der 20-jährige Ferrari-Junior und Sauber-Ersatzpilot zählt nicht erst seit seinem EM-Titel in der Formel 3 zu den heißesten Zukunftsaktien am Fahrermarkt und wird von daher auch dem engeren Kreis der Meisterschaftsfavoriten in der GP2 zugeordnet.
Für Binder geht es hingegen darum, "...sich nach einer schwierigen Saison 2014 zu rehabilitieren und das Vertrauen, das Trident in mich gesetzt hat zu rechtfertigen." Der Test verlief allgemein ohne nennenswerte Zwischenfälle. Die Sessions mussten aber einige Male unterbrochen werden, als Autos auf der Strecke liegengeblieben waren. Der nächste GP2-Test findet vom 1. bis 3. April in Bahrain statt, wo am 18. April der Saisonauftakt über die Bühne geht.