DAMS-Pilot Pierre Gasly war beim GP2-Test in Bahrain der schnellste Fahrer vor Mit-Titelanwärter Stoffel Vandoorne - Rene Binder: "Es gibt noch viel zu tun"
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Die Favoriten haben beim abschließenden GP2-Test in Bahrain ihre Karten auf den Tisch gelegt und allesamt die vorderen Plätze belegt. Mit seiner Bestzeit am dritten und letzten Testtag sicherte sich Pierre Gasly auch die schnellste Runde der Woche und unterstrich, dass mit DAMS auch in der bevorstehenden Saison zu rechnen sein dürfte. Dahinter landeten mit Stoffel Vandoorne (ART) und Mitch Evans (Russian Time) ebenfalls Piloten mit hohen Ambitionen.
Die Reihenfolge an der Spitze ist aber beinahe komplett identisch mit der Morgensession des heutigen Freitags, weil dort im Verlauf der Woche generell die schnellsten Zeiten gefahren wurden. Besonders am gestrigen Donnerstag wurde die GP2-Serie mit einem heftigen Sandsturm begrüßt, der die Strecke naturgemäß mächtig verschmutzt hat, und am heutigen Nachmittag haben sich die Piloten vornehmlich auf schwere Longruns begeben.
Somit bleiben die Zeiten des Bahrain International Circuit wie bei Testfahrten üblich nur bedingt aussagekräftig. Dass eine spannende Saison bevorsteht, könnte aber die Tatsache beweisen, dass es in den sechs Sessions sechs unterschiedliche schnellste Piloten gab. Am Mittwoch waren noch Mitch Evans und Jordan King (Racing Engineering) vorne, einen Tag später Sergei Sirotkin (Rapax) und Nobuharu Matsushita (ART), bevor am finalen Tag Pierre Gasly und auch Hilmer-Pilot Nigel Melker die Tabelle anführten.
Nennenswerte Zwischenfälle gab es - bis auf den Sandsturm - in dieser Woche nicht zu vermelden. Alle Teams konnten ihr geplantes Testprogramm mehr oder weniger abspulen, auch an das neue DRS-System, das in dieser Saison eingeführt wird, konnten sich die Beteiligten gewöhnen. Dennoch ist auffällig, dass im entscheidenden Zeitpunkt auch die Favoriten wie eben Gasly, Vandoorne und Evans zur Stelle waren.
Dahinter landeten im Wochenklassement mit Alexander Rossi (Racing Engineering) und Raffaele Marciello (Trident) ebenfalls zwei Piloten, denen im Verlauf der Saison viel zugetraut wird. Auf Rang sechs folgte mit GP3-Champion Alex Lynn der erste Rookie im Feld, der mit DAMS natürlich im dominanten Spitzenteam der vergangenen Jahre unterwegs war. Auf sieben, acht und zehn landeten mit den drei Sessionsiegern King, Sirotkin und Matsushita ebenfalls drei Neulinge, dazwischen klassierte sich Marco Sorensen (Carlin) auf Rang neun.
Hilmer mit Bestzeit zum Abschluss
Das deutsche Hilmer-Team ging im Vergleich zum ersten Test in Abu Dhabi mit neuer Besetzung an den Start. GP3-Pilot Nick Yelloly landete in der kumulierten Wochenwertung auf Rang 18, der Niederländer Nigel Melker, der in der GP2 bereits für das Ocean-Team fuhr, wurde laut Zeitentabelle zwar nur 25., holte sich allerdings die letzte Bestzeit der Woche. "Danke an Hilmer, dass sie das Auto in so kurzer Zeit so schnell gemacht haben", freut er sich nach Abschluss der Testtage.
Dass die Gesamtwertung somit nicht immer für bare Münze zu nehmen ist, zeigt auch Rene Binder. Der Österreicher war zwar nur auf Rang 19 der schnellsten Runden klassiert, konnte zwischenzeitlich aber immer wieder gute Platzierungen einnehmen - in der letzten Session gab es Rang neun. "Es gibt noch viel zu tun, vor allem in der ersten fliegenden Runde auf weichen Reifen", resümiert der Trident-Pilot. "Wir geben weiter Gas und freuen uns, dass es in zwei Wochen hier endlich offiziell losgeht."
Denn schon in zwei Wochen schlägt die höchste Nachwuchsklasse unterhalb der Formel 1 ihre Zelte erneut in Sachir auf, wenn das erste Rennen der Saison ansteht. Bis dahin dürften alle Teams ihre gesammelten Daten auswerten und sich für die elfte Saison der GP2-Serie bereitmachen.
Kumulierte Testzeiten aus Bahrain
1. Pierre Gasly (DAMS) - 1:39.632
2. Stoffel Vandoorne (ART) - 1:39.646
3. Mitch Evans (Russian Time) - 1:39.679
4. Alexander Rossi (Racing Engineering) - 1:39.715
5. Raffaele Marciello (Trident) - 1:39.720
6. Alex Lynn (DAMS) - 1:39.884
7. Jordan King (Racing Engineering) - 1:40.002
8. Sergei Sirotkin (Rapax) - 1:40.007
9. Marco Sorensen (Carlin) - 1:40.017
10. Nobuharu Mitushita (ART) - 1:40.191
11. Arthur Pic (Campos) - 1:40.254
12. Julian Leal (Carlin) - 1:40.288
13. Andre Negrao (Arden) - 1:40.323
14. Artjom Markelow (Russian Time) - 1:40.356
15. Norman Nato (Arden) - 1:40.416
16. Nathanael Berthon (Lazarus) - 1:40.453
17. Rio Haryanto (Campos) - 1:40.663
18. Nick Yelloly (Hilmer) - 1:40.685
19. Rene Binder (Trident) - 1:40.873
20. Daniel de Jong (MP) - 1:40.927
21. Sergio Canamasas (MP) - 1:40.958
22. Richie Stanaway (Status) - 1:41.086
23. Robert Visoiu (Rapax) - 1:41.261
24. Zoel Amberg (Lazarus) - 1:41.456
25. Nigel Melker (Hilmer) - 1:41.566
26. Marlon Stockinger (Status) - 1:41.669