Raffaele Marciello gewinnt den Saisonauftakt der Formel-3-EM in Monza - Der Österreicher Lucas Auer und der Deutsche Pascal Wehrlein auf dem Podest
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Auf der 5,793 Kilometer langen Strecke im königlichen Park von Monza nahmen 30 Nachwuchspiloten das erste Saisonrennen der FIA Formel-3-Europameisterschaft unter die Räder. Bester von ihnen war nach 19 Runden Raffaele Marciello (Prema-Powerteam), der mit 2,079 Sekunden Vorsprung vor Lucas Auer (Prema) gewann. Pascal Wehrlein (Mücke-Motorsport) komplettierte das Siegerpodest nach einem spannenden und von vielen Positionskämpfen geprägten Rennen.
Marciello, Schützling der Ferrari Driver-Academy, gelang das entscheidende Manöver bereits am Start, als er Pole-Mann Wehrlein auf dem Weg zur ersten Schikane hinter sich ließ. In der Folge fuhr der Italiener einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg entgegen. Auch sein Teamkollege Auer konnte ihn in der zweiten Rennhälfte nicht mehr entscheidend unter Druck setzen. Auer überholte Wehrlein in Runde zehn und freute sich schließlich über Rang zwei vor Wehrlein.
"Es ist klasse, die Saison mit einem Sieg beim Heimspiel zu beginnen", freut sich der Sieger aus Italien. "Mein Start war sehr gut und ich konnte schnell einen Vorsprung von einer Sekunde herausfahren. Das war wichtig, denn so konnte keiner meinen Windschatten nutzen. Mein Auto war das gesamte Rennen über konstant gut." Auf dem Siegerpodest wurde Marciello von zwei deutschsprachigen Fahrern flankiert.
Sein Teamkollege Auer war mit Platz zwei sehr zufrieden: "Mein Auto war super, aber das war auch schon im Qualifying so. Deshalb war ich im Rennen auch schneller als Pascal und konnte ihn Mitte des Rennens überholen. Zu Raffaele konnte ich zwar nicht mehr aufschließen, aber Platz zwei ist auch ein gutes Resultat, mit dem ich zufrieden bin." Wehrlein konnte nicht mit dem Prema-Duo mithalten.
"Die beiden Prema-Jungs vor mir hatten einen tollen Speed, den ich nicht mitgehen konnte. Nach zehn Runden habe ich Lucas vorbeigelassen. Ich hatte gehofft, mich in seinem Windschatten halten zu können, um am Ende vielleicht noch einmal angreifen zu können", berichtet der künftige DTM-Pilot. "Außerdem wollte ich verhindern, dass andere Konkurrenten aufschließen können, wenn wir uns einen langen Kampf geliefert hätten. Rang drei ist okay, aber wir müssen nun versuchen, das Auto zu verbessern."
William Buller (T-Sport) wurde nach einer couragierten Fahrt Vierter vor Harry Tincknell (Carlin), nachdem der von einem ThreeBond-Nissan-Motor angetriebene Buller das Rennen von Startplatz zwölf aufgenommen hatte. Jordan King (Carlin) lieferte sich über weite Strecken des Laufes ein spannendes Duell mit Felix Serralles (Fortec), das der erfahrene Fortec-Pilot nur knapp gegen den Formel-3-Neuling gewann.
Unterhaltung vom Feinsten mit unzähligen Überholmanövern bot lange Zeit auch die Gruppe mit Lucas Wolf (URD), Mitchell Gilbert (Mücke), Jann Mardenborough (Carlin), Eddie Cheever (Prema) und Luis Felipe Derani (Fortec). Eine Kollision sorgte schließlich dafür, dass sowohl Wolf als auch Mardenborough ausschieden. Gilbert musste nach einem Reifenschaden ebenfalls vorzeitig aufgeben. Cheever und Derani wurden auf den Positionen zehn und elf hinter Alex Lynn (Prema) und Dennis van de Laar (Van Amersfoort Racing) abgewinkt.
Tom Blomqvist (Eurointernational) war viele Runden auf dem Weg zu einem Top-10-Ergebnis, bis der Brite seinen Rivalen Felix Rosenqvist (Mücke) drehte und dafür eine Durchfahrtsstrafe kassierte. Der Sohn von Rallye-Legende Stig Blomqvist sah das Ziel hinter Sven Müller (ma-con) auf Rang 13, der Schwede Rosenqvist schied aus.