Ab an die Nordsee: Auf dem Dünenkurs von Zandvoort steht am Wochenende das siebte Rennwochenende der Formel-3-Europameisterschaft 2015 an
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Für die Youngster der Formel-3-EM geht es Schlag auf Schlag, an einen entspannten Sommerurlaub ist zurzeit nicht zu denken. Am kommenden Wochenende steht mit dem Gastspiel im niederländischen Badeort Zandvoort das dritte Rennwochenende innerhalb von nur vier Wochen auf dem Programm und wieder werden die ambitionierten Nachwuchsrennfahrer verbissen um jeden Meter kämpfen.
Der 4,307 Kilometer lange Kurs ist eine in die Nordsee-Dünen eingebettete, flüssige Berg-und-Talbahn, an die besonders Felix Rosenqvist (Prema) gute Erinnerungen hat. Der Schwede sicherte sich 2013 zwei der drei Siegerpokale der Formel-3-EM und wurde in Durchgang eins nur vom heutigen Formel-1-Piloten Daniil Kwjat geschlagen. In diesem Jahr kommt Charles Leclerc (Van Amersfoort) als Tabellenführer in die Niederlande und der monegassische Rookie möchte beim Heimspiel seines niederländischen Teams weitere Podestplätze feiern.
Die aktuelle Saison der Formel-3-EMt ist 18 Rennen alt und Charles Leclerc stand bereits 13 Mal auf dem Siegertreppchen. Als Belohnung für seine Konstanz auf hohem Niveau hat der 17-Jährige die Führung in der Fahrer- und in der Rookie-Wertung inne. Leclerc verließ keines der bisherigen Rennwochenenden ohne mindestens einen Pokal in seinem Gepäck und er möchte diese Serie beim Heimrennen seines Teams Van Amersfoort natürlich weiter ausbauen.
Heimspiel für van Amersfoort
Die 1975 gegründete Mannschaft von Teamchef Frits van Amersfoort, die neben Leclerc noch die beiden Rookies Alessio Lorandi und Arjun Maini an den Start bringt, hat ihre Basis in Huizen, gerade einmal 65 Kilometer vom Circuit Park Zandvoort entfernt.
Die Rivalen von Van Amersfoort werden sich allerdings nicht kampflos geschlagen geben. Antonio Giovinazzi (Jagonya Ayam), Rosenqvist und Jake Dennis (Prema), in der Fahrerwertung aktuell die drei stärksten Verfolger von Leclerc, haben vor zwei Wochen auf dem Norisring jeweils Rennen außerhalb der Punkteränge beendet und wollen diese Ergebnisse in den niederländischen Dünen nun mit weiteren Podestplatzierungen vergessen machen.
Doch hinter diesem Trio lauert in der Gesamtwertung der Formel-3-EM bereits eine weitere Dreier-Gruppe, die ausschließlich aus schnellen Rookies besteht: George Russell (Carlin), Maximilian Günther (Mücke) und Alexander Albon (Signature). Alle drei Formel-3-Neulinge feierten bei ihrer Premiere auf dem Nürnberger Norisring Erfolgserlebnisse.
Setzt Charles Leclerc seine Podestserie fort?
Russell bejubelte mit Rang zwei sein bestes Saisonresultat seit seinem Sieg beim Saisonauftakt in Silverstone, Günther gewann sein erstes Rennen in der Formel-3-EM und Albon eroberte zwei der drei Pole-Positions. Mit dem Rückenwind dieser Erfolge blasen die drei Youngster nun zur Attacke auf die drei in der Gesamtwertung von ihnen klassierten Routiniers Giovinazzi, Rosenqvist und Dennis.
"Ich mag die Strecke in Zandvoort sehr gerne", sagt Günther. "Zum einen herrscht dort eine tolle Atmosphäre, weil die Piste so nah am Meer liegt und zum anderen ist auch das Layout klasse. Es geht bergauf und bergab, man fühlt sich fast wie in einer kleinen Achterbahn. Mit der Formel Masters bin ich dort im vergangenen Jahr bereits Rennen gefahren und konnte sogar einen Lauf gewinnen."
"Ich habe also gute Erinnerungen an diesen Ort, zu dem ich dank meines Sieges vom Norisring auch mit einem guten Gefühl hinfahre. Allerdings darf ich mich auf diesem Triumph nun nicht ausruhen, ich muss weiter an mir arbeiten und in jeder einzelnen Session voll konzentriert immer wieder alles geben", so der Mücke-Pilot. "Man darf nicht vergessen: Ich habe zwar ein Rennen gewonnen und das hat mich auch sehr gefreut, aber das haben andere in diesem starken Feld auch schon geschafft."