Romain Grosjean sah wie der sichere Sieger aus. Dann patzte er, kassierte eine Strafe und verlor den ersten Platz.
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Was folgt auf einen Motorschaden im Qualifying und eine Aufholjagd im ersten Rennen? Richtig - ein Sieg im zweiten Lauf. Romain Grosjean hätte das auch beinahe geschafft, doch unglückliche Umstände und ein eigener Fehler kosteten den Franzosen seinen ersten Sieg in der GP2 Serie.
Zunächst erkämpfte sich Grosjean in den ersten Runden die Führung und sah wie der sichere Sieger aus - schon am Start konnte Grosjean zwei Plätze gewinnen. Erst beschleunigte der Franzose von Startplatz vier aus den vor ihm losfahrenden Vitaly Petrov aus, dann schnappte er sich Sébastien Buemi, der auf der Innenbahn von Kamui Kobayashi geblockt wurde. Der Japaner, der die Führung auf dem Weg in die erste Kurve zwar verteidigen konnte, hatte danach aber keine Chance gegen den übermächtigen Grosjean.
Nach wenigen Runden sog sich Grosjean im Windschatten des DAMS-Boliden heran und ging am Ende der langen Geraden spielend am Führenden vorbei. Was danach folgte war einseitig: Grosjean fuhr teilweise eine Sekunde schneller als der Rest des Feldes und konnte sich so schnell einen deutlichen Vorsprung erarbeiten.
Grosjean macht Fehler
Der war allerdings schnell dahin, als sich Herck-Ersatzmann Ricci in der langsamen Schikane drehte, mitten auf der Strecke stehen blieb und so für eine Gelbphase sorgte. Kobayashi tauchte so wieder formatfüllend in den Rückspiegeln des ART-Boliden auf und Grosjean geriet in Schwierigkeiten...
Erst verbremste sich der Franzose beim Versuch einen guten Neustart hinzulegen noch in der Safety-Car-Phase, profitierte aber von einer asphaltierten Auslaufzone. Kobayashi kam daraufhin mit mehr Schwung auf die Zielgerade und scherte auf die Außenbahn aus. Grosjean versuchte den Japaner zu blocken, wechselte abermals die Linie und drängte seinen Verfolger beinahe ins Aus. Resultat: Durchfahrtsstrafe für Grosjean - Führung und Sieg für Kobayashi.
Sébastien Buemi hatte nach dem guten Start keine Chance mehr mit den beiden Führenden mitzuhalten. Stattdessen musste sich der Schweizer nach hinten orientieren, denn dort lauerten mit Giorgio Pantano und Vitaly Petrov gleich mehrere Verfolger auf ihre Chance. Hinter dem Arden-Fahrzeug bildete sich sogar ein Pulk von fünf Fahrzeugen, denn auch Bruno Senna, Pastor Maldonado und Andreas Zuber konnten aufschließen. Ein weiterer Kandidat für dieses Sechserpack wäre Karun Chandhok gewesen, der wurde allerdings in der Startrunde umgedreht und fiel weit zurück, bis er das Rennen sogar aufgab.
Krach bei Piquet
Mindestens so gute Laune wie beim Inder dürfte am heutigen Tag im Piquet-Team herrschen. Pastor Maldonado und Andreas Zuber berührten sich schon vor der Safety-Car-Phase, eine weitere kleine Kollision gab es direkt nach dem Neustart. Auch hier gab es ein Resultat, was sich keiner wünschte: beide Piloten gaben das Rennen wenig später in der Boxengasse auf.
Das Pech - oder besser die unrühmliche Fahrweise - mehrerer Spitzenpiloten brachten Davide Valsecchi und Javier Villa einige Zähler ein. Diese beenden das Rennen hinter dem Sieger Kobayashi, Buemi, Pantano und Senna auf den Plätzen fünf und sechs.