Mitch Evans möchte sich auf sein Engagement bei Jaguar in der Formel E konzentrieren und wird 2017 vermutlich nicht mehr in der GP2-Serie antreten
© Foto: xpbimages.com
Mitch Evans wird die GP2-Serie nach der Saison 2016 verlassen, um sich auf seine neue Karriere in der Formel E zu konzentrieren. Eigentlich wollte der Neuseeländer bereits in dieser Saison nicht mehr in der höchsten Nachwuchsserie der Formel 1 unterwegs sein, allerdings entschied er sich für eine Rolle bei Campos, bei der er zugleich Mentor von Nachwuchspilot Sean Gelael werden sollte.
Doch die Saison 2016 verläuft mit Gesamtrang zehn für Evans mehr als enttäuschend, sodass er sein GP2-Aus nun vermutlich ein Jahr später durchziehen wird: "Ich habe ein paar Möglichkeiten, um dort weiterzumachen, aber derzeit kann ich nicht sehen, dass ich ein weiteres Jahr anhängen werde", kündigt er gegenüber 'NZ Herald' an.
Evans stieg nach seinem GP3-Titel 2012 in die GP2 auf, konnte allerdings nie wirklich an die Erfolge anknüpfen und hat nach vier Jahren als Bestleistung den vierten Gesamtrang zu Buche stehen. Der Formel-1-Zug ist für den Schützling von Mark Webber daher wohl abgefahren, doch mit Jaguar hat er nun eine neue Chance in der Formel E. "Darauf liegt auch der Hauptfokus im kommenden Jahr", betont Evans.
Ob er wie viele seiner Kollegen noch ein Nebenprojekt fahren wird, steht aktuell noch nicht fest. Der 22-Jährige war bislang hin und wieder in der Langstrecken-WM unterwegs und könnte sich vorstellen, einige Einzelevents wie die 24 Stunden von Le Mans oder Bathurst zu absolvieren. "Ich bin definitiv offen für solche Dinge. Solange Jaguar es mir erlaubt - und da bin ich mir sicher -, kann ich mich nach etwas umsehen."
Vor gut zwei Wochen gab Evans in Hongkong sein Formel-E-Debüt, das allerdings mit einem Ausfall endete. "Wir hatten ein Problem mit meinem Auto und es war schade, dass wir nicht mehr fahren konnten, trotzdem konnten wir viele Daten sammeln, von daher war es trotzdem wertvoll", resümiert er nach seinem Jaguar-Debüt. "Es war wirklich hart, und ich habe definitiv unterschätzt, wie schwierig es sein würde."
Die größten Probleme hatte der Neuseeländer mit dem Energiemanagement, das in der Formel E eine große Rolle spielt. "Auch die Straßenkurse sind einzigartig und für mich in der Form komplett neu", sagt er. "Es ist sehr eng und sehr wellig, was mit Sicherheit eine neue Herausforderung ist." Seinen nächsten Einsatz bekommt Evans am 12. November in Marrakesch, bevor er Ende des Monats sein vermutlich letztes GP2-Rennen in Abu Dhabi bestreiten wird.