Paul Jackson wird mit seinem Team iSport nicht an der GP2-Saison 2013 teilnehmen: "Finanzielle Rahmenbedingungen passen für uns einfach nicht"
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Die GP2 erlebt kurz vor dem Start in die Saison 2013 noch einen herben Rückschlag. Die ehemals äußert erfolgreiche Mannschaft iSport wird in diesem Jahr nicht mehr in der Serie vertreten sein. Probleme mit der Finanzierung des Rennstalls sind der Hintergrund. "Wir werden es nicht mehr können", bestätigt iSport-Chef Paul Jackson im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Wir haben mit Fahrern nicht die Verträge aushandeln können, die uns eine Teilnahme hätte gewährleisten können."
Jackson befindet sich derzeit in Verhandlungen mit einem Interessenten, der die Autos des Teams kurzfristig übernehmen könnte. Ein Einsatz der Fahrzeuge wäre beim Test in Jerez wohl nicht denkbar, wohl aber in der Folgewoche in Barcelona. Der Saisonstart findet am 24. März in Malaysia statt. "Mein Unternehmen hat keinen Geldgeber im Hintergrund, der mal eben eine Deckungslücke von 500.000 Euro schließen könnte", sagt Jackson. "Ich muss vor dem Saisonstart Gewissheit haben, dass es sich trägt. Das ist im Moment nicht der Fall."
Man habe Verhandlungen mit einigen potenziellen Piloten für die Saison 2013 geführt. Allerdings sei im Rahmen dieser Gespräche deutlich geworden, dass eine Finanzierung des Rennstalls bis zum Ende des Jahres nicht machbar gewesen wäre. "Das ist ein Trend, den man im Moment in allen Formelserien erkennen kann", sagt der iSport-Boss. "Außer in der Formel 1 werden fast überall nur noch wilde Deals geschlossen. Das ist mir zu unsicher. Ich trage die Verantwortung für meine Mitarbeiter."
Erst nach Abschluss der Verhandlungen mit dem potenziellen Käufer der beiden iSport-GP2-Autos wird sich Jackson über die Zukunft seines Teams Gedanken machen. Man werde in etwa zwei Wochen damit beginnen, ein etwaiges Engagement in einer anderen Serie zu prüfen. "Aber fast überall geht die Saison schon los. Mir ist am allerwichtigsten, dass wir unsere Situation jetzt erst einmal positiv auflösen. Erst danach schauen wir weiter", so der Brite.
iSport ist seit Gründung der GP2 in der Serie vertreten und zählt zu den erfolgreichsten Teams der Branche. In sieben Jahren konnte der Rennstall 19 Siege und zwölf Pole-Positions einfahren. Der größte Erfolg gelang iSport 2007, als man mit Timo Glock den Meistertitel und auch die Teamkrone gewinnen konnte. Zudem war der Rennstall von Paul Jackson für viele Fahrer ein Sprungbrett auf dem Weg in die Formel 1. Scott Speed, Bruno Senna, Karun Chandhok und Giedo van der Garde fuhren ebenfalls für iSport, bevor sie später in der Königsklasse landeten.