Die Piloten der Formel-3-Europameisterschaft testeten zwei Tage lang in Hockenheim: Daniil Kwjat mit Bestzeit - Einige neue Gesichter im Feld
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Die Nachwuchspiloten der Formel-3-Europameisterschaft fanden sich am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche auf dem Grand-Prix-Kurs des Hockenheimrings ein, um den dritten offiziellen Test des Jahres zu bestreiten. Alexander Sims (T-Sport; 1:33.872 Minuten) und Daniil Kwjat (Carlin; 1:33.305) markierten bei wechselhaftem Wetter jeweils die Tagesbestzeiten - aber auch neue Gesichter bereicherten die Szene.
Kwjat, Schützling des Red-Bull-Juniorteams, realisierte seine schnellste Rundenzeit erst kurz vor Schluss, als er wie viele andere Piloten auf neue Reifen wechselte und damit die absolute Bestzeit beider Testtage markierte. "Es ist immer schön, wenn man auf Rang eins steht, aber nach wie vor sind wir zum Testen hier", zeigt sich Kwjat bescheiden. Rookie Jordan King (Carlin; 1:33.564) beendete den Test auf der zweiten Position vor Felix Rosenqvist (Mücke; 1:33.645). Der Schwede, der neun Rennen vor Saisonschluss Rang zwei der Fahrerwertung belegt, fasst zusammen: "Es war teilweise verwirrend, denn wir waren über die beiden Tage mal schnell und mal nicht so schnell unterwegs. Wir sollten uns nicht zu sehr auf die Rundenzeiten konzentrieren, sondern eher auf die Erkenntnisse, die wir hier gewonnen haben."
Sven Müller (Van Amersfoort; 1:33.714) reihte sich nur eine Position hinter Rosenqvist auf dem vierten Platz ein und bescherte seinem Team zusammen mit dem auf Rang fünf klassierten Dennis van de Laar (1:33.830) erfolgreiche Testtage. "Ein neuer Teamkollege ist immer auch eine neue Herausforderung, denn man will ihn schließlich schlagen", sagt van de Laar über Müller, der erst kurz vor dem Test zu Van Amersfoort wechselte und sich auf Anhieb wohl fühlte: "Ich konnte mich an den zwei Tagen gut an das Auto und die Ingenieure gewöhnen und freue mich, mit Dennis einen schnellen Teampartner zu haben."
Kevin Korjus schnellster Neuling
Müllers früherer Teamkollege Andre Rudersdorf (ma-con; 1:33.844), überraschte mit einem sechsten Platz. "Ich habe mich im Auto heute richtig wohl gefühlt und hätte selbst nicht damit gerechnet, am Ende so weit vorne zu stehen", gibt der 18-jährige Nachwuchsrennfahrer ehrlich zu. Sims' Bestzeit vom insgesamt langsameren ersten Testtag reichte für Rang sieben in der Wertung über beide Tage, gefolgt von den beiden Prema-Piloten Raffaele Marciello (1:33.876), Lucas Auer (1:33.884) sowie Felix Serrallés (Fortec; 1:33.902).
Die Gruppe der Neulinge wurde von Kevin Korjus (T-Sport; 1:34.014) angeführt, der erst am zweiten Testtag in seinem Cockpit Platz nahm. Der Este übernahm den Dallara von Sims, der aufgrund seiner Verpflichtungen als McLaren-Werkspilot im GT-Sport nur am Mittwoch fuhr, nur zu gern. "Gestern Vormittag erhielt ich einen Anruf und heute sitze ich schon im Auto", erzählt der GP3-Pilot aus Estland, der im November 2012 in Macao zum letzten Mal ein Formel-3-Fahrzeug pilotierte. "Ein Formel-3-Renner ist zwar anders als ein GP3-Auto, aber die Umstellung war letztendlich nicht allzu schwierig."
Eriksson und Bryant-Meisner gewöhnen sich an EM-Boliden
Mit dem amtierenden Formel-3-Cup-Champion Jimmy Eriksson (ma-con; 1:34.223) zeigte sich ein weiteres neues Gesicht in der Formel-3-Europameisterschaft: In Hockenheim übernahm der Schwede das zweite Einsatzfahrzeug von ma-con. "Zunächst einmal war für mich nur dieser Test geplant, aber ich hätte nichts dagegen, auch noch das eine oder andere Rennen zu bestreiten", gibt der GP3-Pilot zu Protokoll.
Auch Erikssons Landsmann John Bryant-Meisner (Fortec; 1:34.278), der in Hockenheim ebenfalls seine Premiere in der Formel-3-Europameisterschaft gab, hat sein Formel-3-Handwerk im Formel-3-Cup gelernt und fühlt sich nun reif für den nächsten Schritt. "Das Auto, der Motor, die Reifen - alles ist hier anders als im Cup. Ich musste mich erst einmal daran gewöhnen und denke, dass ich dafür ganz gut unterwegs war. Ich werde nun die letzten beiden Saisonmeetings der Formel-3-Europameisterschaft in Vallelunga und in Hockenheim fahren, um mich schon auf das kommende Jahr vorzubereiten", so Bryant-Meisner.
In der aktuellen Saison bestreiten die Piloten der Formel-3-Europameisterschaft noch drei Rennwochenenden: Ende September ist die Nachwuchsschmiede zu Gast im niederländischen Zandvoort, im Oktober stehen das italienische Vallelunga und das große Finale auf dem Hockenheimring im Kalender.