Lance Stroll ist auf dem Weg zum Meistertitel der Formel-3-EM - Die Formel-1-Gerüchte mit Williams sorgen für Druck, demnächst testet er den FW36 von 2014
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In der Formel-3-Europameisterschaft ist Prema-Pilot Lance Stroll auf dem Weg zum Titel. Zwei Rennwochenenden beziehungsweise sechs Läufe vor Saisonende hat der Kanadier 68 Punkte Vorsprung auf Maximilian Günther. Spätestens seit Anfang September wird über den Formel-1-Aufstieg Strolls spekuliert. Der 17-Jährige ist Entwicklungsfahrer von Williams. Seit Felipe Massa in Monza seinen Rücktritt mit Saisonende verkündet hat, sehen viele Stroll als logischen Nachfolger.
"Es gibt Druck. Viele Leute sprechen darüber, aber ich muss mich auf ein gutes Saisonende in der Formel 3 konzentrieren. Die Leute reden über die Formel 1, es ist eine größere Welt. Aber unter dem Strich kann ich nur mein Bestes geben", meint Stroll bei 'Radio-Canada' über die Spekulationen. Williams hat sich noch nicht auf die Fahrerpaarung für 2017 festgelegt. Mit seinen Formel-3-Erfolgen hat sich Stroll bereits die Superlizenz verdient. Außerdem wird seine Karriere von Vater Lawrence Stroll finanziert, einem vermögenden Fashion-Mogul.
Die Zusammenarbeit mit Williams ist eng, denn demnächst wird Stroll den Formel-1-Boliden von 2014 auf der Strecke testen. "Ich kennen noch nicht alle Details. Williams hat für mich mit dem 2014er-Auto ein Programm erstellt. Ich weiß aber noch nicht, wann ich damit beginnen werde. Wir werden in und außerhalb Europas auf verschiedenen Strecken testen. Ich kann es kaum erwarten und bin aufgeregt. Ich muss diese beiden Welten aber trennen und mich zum jeweiligen Zeitpunkt auf eine Sache konzentrieren."
Strolls Karriere im Motorsport ist bislang kurz, aber sein Weg führte steil nach oben. Nachdem er in Kanada in einigen Nachwuchsserien gefahren ist, wagte er 2015 den wichtigen Schritt nach Europa und startete in der Formel-3-EM. Daneben gewann er auch die Toyota-Formelserie in Neuseeland und wurde Teil der Ferrari-Nachwuchsakademie. Nach nur einem Jahr wurde die Kooperation beendet und Stroll ging die Partnerschaft mit Williams ein.
In der laufenden Saison gewann er bereits neun Rennen. Ende Januar startete er außerdem bei den 24 Stunden von Daytona in einem Ganassi-Ford und wurde Fünfter. Ob Stroll nächstes Jahr tatsächlich in der Formel 1 fahren wird, werden die kommenden Wochen zeigen. "Wenn du die Chance bekommst, dann will man natürlich in die Formel 1. Aber wenn es die GP2 wird, dann musst du das tun. Ich weiß es noch nicht. Beide Optionen sind möglich", sagt Stroll abschließend.