Der Schweizer Fabio Leimer beendete mit seinem Auftaktsieg in Sepang eine persönliche zweijährige Durststrecke - Taktikpoker ging auf
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Davide Valsecchi sollte mit seiner Saisonprognose Recht behalten: Der amtierende Meister der GP2 sieht im Schweizer Fabio Leimer seinen Nachfolger, wenn es um den Titel geht. Den Briten James Calado setzte der Italiener an die zweite Position. Zwar ist es nach einem Rennen noch zu früh, wenn es um eine Endprognose geht, doch der Saisonauftakt in Malaysia hat gezeigt, wohin die Reise führen könnte. Das Hauptrennen gewann Fabio Leimer vor James Calado - nur Stefano Coletti auf Rang drei hatte Valsecchi nicht berücksichtigt.
Für den Racing-Engineering-Piloten ist es erst der dritte Sieg im Formel-1-Unterhaus und sein erster seit knapp zwei Jahren. Nach der schwierigen Saison 2011 bedeutet der Erfolg für den 23-Jährigen eine große Erleichterung: "Heute passt einfach alles", jubelt Leimer. "Ich hatte einen super Start und reihte mich gleich hinter Coletti auf dem zweiten Platz ein. Ich versuchte Coletti nicht zu stark zu attackieren um möglichst lange meine Reifen zu schonen. Die Rechnung ging auf."
"Es war wichtig, dass wir gleich vorne dabei sind und nicht viel Zeit verlieren. Ich habe gesehen, dass Coletti schon sehr früh Probleme mit seinen Reifen bekommen hat und eher stoppen musste", erzählt der Schweizer seine Überlegungen. "Da war mir klar, dass er am Ende auch Schwierigkeiten bekommen würde. Wir sind zwei Runden länger gefahren, obwohl wir vor ihm aus der Box hätten kommen können. Dann hätten wir aber nicht gewusst, ob die Reifen halten."
"Am Ende sah ich Calado aufschließen, aber ich habe abgewartet und dann endlich Coletti auf der Außenbahn überholt", schildert er weiter. "Das war eigentlich ziemlich einfach, da ich eine gute Traktion hatte. Von da an bin ich das Rennen nach Hause gefahren. Ich denke, das war das härteste Rennen aller Zeiten, aber das war für jeden das Gleiche. Ich bin sehr glücklich über den Sieg - auch für das Team, bei dem ich mich bedanken muss, weil es eine super Arbeit abgeliefert hat."
Mit dem Sieg ging auch für Racing Engineering eine Durststrecke zu Ende. Den letzten Sieg holte das Team 2011 ebenfalls mit einem deutschsprachigen Piloten: Christian Vietoris. Für die Truppe rundete Julian Leal das gute Ergebnis heute mit einem fünften Platz ab. Dementsprechend zufrieden zeigt sich Teamchef Alfonso de Orleans-Borbon: "Ich bin stolz auf das Team, die Fahrer waren fantastisch. Zwei Fahrer unter den besten fünf zu haben ist ein guter Start in die Saison."
"Aber wir dürfen uns jetzt nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen, sondern müssen uns ordentlich auf das Rennen morgen vorbereiten", fordert der Teamchef. "Es gibt noch eine Menge zu tun." Morgen steht vor dem Formel-1-Grand-Prix noch das Sprintrennen der GP2 in Sepang auf dem Plan. Durch die Regel der umgekehrten Startaufstellung geht Leimer morgen von Rang acht ins Rennen, Teamkollege Leal startet von Rang vier.