Raffaele Marciello sichert sich den zweiten Heimsieg als Vallelunga und geht mit deutlichem Vorsprung in der Gesamtwertung ins Saisonfinale der Formel-3-EM
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Schon wenige Stunden nach seinem Ausfall im 26. Saisonrennen der Formel-3-Europameisterschaft konnte Ferrari-Nachwuchshoffnung Raffaele Marciello (Prema) wieder strahlen: Der Italiener gewann im Autodromo Piero Taruffi in Vallelunga deutlich vor Luis Felipe Derani (Fortec) und Alexander Sims (T-Sport). Da sich sein härtester Titelkontrahent Felix Rosenqvist (Mücke) mit Rang sechs zufrieden geben musste, konnte Marciello seinen Vorteil in der Gesamtwertung der Formel-3-Europameisterschaft auf 45,5 Punkte ausbauen. Die Entscheidung im Kampf um den Titel des Europameisters wurde damit auf das Saisonfinale vertagt, das am kommenden Wochenende auf dem Hockenheimring stattfindet.
Vor allem in der Anfangsphase war das dritte Rennen des Wochenendes ereignisreich: Der in Rom lebende Eddie Cheever (Prema) blieb beim Start stehen und Nicholas Latifi (Carlin) konnte eine Kollision nicht verhindern. Ebenfalls in Runde eins wurde Sean Gelael (Double R) von einem Kontrahenten seitlich in den Boliden von Lucas Wolf (URD) abgedrängt. Beide Piloten mussten nach einem kurzen Ausflug ins Gras ihr Rennen beenden. Es folgte eine Safety-Car-Phase.
Nach dem Restart in Runde vier hatte Marciello noch immer die Nase vorn. Luis Felipe Derani, Felix Serralles (Fortec), Sims und Alex Lynn (Prema) verfolgten ihn. Infolge eines harten Duells mit Lynn drehte sich Serralles und schied vorzeitig aus. Leader Marciello baute seinen Vorsprung unterdessen weiter aus und freute sich schließlich über seinen zweiten Sieg vor heimischem Publikum.
"Es war wichtig, das Rennen hier zu gewinnen, denn Felix startete hinter mir und so konnte ich meinen Vorsprung in der Gesamtwertung wieder vergrößern", sagt Marciello. "Trotzdem weiß ich, dass die Meisterschaft noch lang ist. Ich habe in Zandvoort gelernt, dass auch ein großer Vorsprung keine Sicherheit bedeutet. Ich werde mich nun auf das Finalwochenende in Hockenheim konzentrieren und dort noch einmal alles geben."
"Eigentlich habe ich nichts anders gemacht als in den ersten beiden Rennen. Die beiden Unterschiede waren meine bessere Startposition und die neuen Reifen, die ich in diesem Rennen noch zur Verfügung hatte. Es ist gut, in allen drei Rennen von Vallelunga gepunktet zu haben", sagt Derani. Hinter ihm glänzte Sims mit einer konstanten Leistung: In allen drei Läufen des Wochenendes stand der Brite, dessen Dallara von einem Nissan-Motor angetrieben wird, auf dem Siegertreppchen.
"In allen drei Läufen auf dem Podest zu stehen, zeigt die Klasse meines Teams T-Sport", jubelt Sims. "Ich bin sicher, sie haben auch die Fähigkeiten, ein Rennen zu gewinnen, aber leider waren meine Startpositionen dafür nicht gut genug. In diesem Rennen hatte ich einen guten Fight mit Alex Lynn, in dem ich einen kleinen Fehler machte. Danach konnte ich ihn aber doch noch überholen und das Rennen als Dritter beenden."
Hinter Alex Lynn und Jordan King (Carlin) überquerte Rosenqvist, der das Rennen nach einem unglücklichen Qualifying von der 13. Startposition begann, die Ziellinie. Red-Bull-Junior Daniil Kwjat, Harry Tincknell (beide Carlin), Dennis van de Laar (Van Amersfoort) und Michel Lewis (Mücke) folgten auf den Positionen sieben bis zehn.