Trotz des Sieges von Felix Rosenqvist ist die Entscheidung in der Meisterschaft gefallen: Raffaele Marciello reicht ein vierter Platz für den Formel-3-EM-Titel
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Obwohl Felix Rosenqvist (Mücke) auch das zweite Rennen des Finalwochenendes auf dem Hockenheimring in Baden-Württemberg gewann, konnte er den vorzeitigen Titelgewinn von Raffaele Marciello (Prema) nicht verhindern. Dem von der Ferrari-Driver-Academy geförderten Italiener reichte der vierte Platz, um sich den Meistertitel der Formel-3-Europameisterschaft zu holen. Alex Lynn (Prema) eroberte im 29. Saisonrennen Rang zwei, Lucas Auer (Prema) fuhr auf Platz drei.
Am Start setzte sich Felix Rosenqvist von der Pole-Position in Führung, während Raffaele Marciello, der vom zweiten Startplatz ins Rennen ging, eine Position an Alex Lynn verlor. Nur als Dritter reihte sich der Italiener ein, als es auf den Weg zur ersten Kurve ging. An der Spitze machte sich Rosenqvist unterdessen auf und davon und fuhr einem sicheren Start-Ziel-Sieg entgegen.
Hinter Rosenqvist freute sich Alex Lynn über den zweiten Platz. Dem Briten ist der dritte Rang in der Gesamtwertung der Formel-3-Europameisterschaft nun nicht mehr zu nehmen. Im Windschatten von Lynn musste sich Marciello auf dem Weg zum Titel seinem Teamkollegen Lucas Auer geschlagen geben; doch auch Platz vier genügte dem frisch gekürten Europameister.
Hinter Marciello wurde Harry Tincknell (Carlin) abgewunken, Sven Müller (Van Amersfoort) belegte als bester deutscher Nachwuchspilot den sechsten Rang. Dafür musste er sich in einem Duell gegen Antonio Giovinazzi (Double R) durchsetzen, der zunächst als Sechster um die Strecke fuhr. Der Brite Jordan King (Carlin), Dennis van de Laar (Van Amersfoort) aus den Niederlanden und der Italiener Eddie Cheever (Prema) vervollständigten die Top 10.
"Es war ein komisches Rennen, denn ich hatte eigentlich ziemlich viele Fehler gemacht, konnte die Führung aber trotzdem halten", zeigt sich Sieger Rosenqvist nach dem Rennen verwundert. "Mehr als den Sieg konnte ich aber nicht holen. So gesehen ist das Wochenende bisher natürlich perfekt, aber trotzdem bin ich nicht glücklich, denn ich wollte den Titelkampf noch bis morgen offen halten. So gratuliere ich Raffaele zu seinem Titelgewinn, er hatte ein besseres Jahr als ich. Ich werde daraus lernen und im nächsten Jahr stärker zurückkommen - wo immer ich dann fahren werde."
Marciello zeigte sich indes auch etwas sprachlos: "Es ist unglaublich, ich bin Europameister. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Im Rennen war ich sehr vorsichtig, denn ich wollte keine Strafe riskieren. Es war aber auch nicht nötig, denn mir reichte der vierte Platz zum Titelgewinn. Ich habe dieses Rennen zwar nicht gewonnen, aber den Titel habe ich mir trotzdem geholt. Und das ist sicher auch nicht schlecht..."
Doch vor dem Italiener lag unter anderem Alex Lynn: "Mein Start war gut und ich konnte ohne Probleme an Raffaele vorbeifahren", so der Brite. "Dann hatte ich versucht, Druck auf Felix auszuüben, aber als ich eine Verwarnung für das Verlassen der Strecke erhielt, habe ich mich etwas mehr zurückgehalten. Ich war zwar konstant und schnell, aber Felix war etwas schneller."
Ähnliches berichtet auch Lucas Auer: "Ich hatte einen relativ guten Start und eine gute erste Runde. Später konnte ich Raffaele problemlos überholen, denn ihm reichte Rang vier ja. Er musste sich also gar nicht verteidigen. Herzlichen Glückwunsch an ihn und unser Prema-Team."