Die Formel-3-Europameisterschaft ist wieder spannend: "Wir müssen nun arbeiten, um den Speed wiederzufinden", seufzt Raffaele Marciello
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Felix Rosenqvist (Mücke) und die 4,307 Kilometer lange Strecke in den Dünen von Zandvoort - das passt. Dass der Schwede das achte Saisonmeeting der Formel-3-Europameisterschaft mit der maximalen Punktzahl von 75 Punkten beenden würde, war dennoch überraschend. Weil Titelrivale Raffaele Marciello (Prema) nach einem unglücklichen Wochenende nur zwölf Zähler sammelte, schob Rosenqvist sich bis auf 9,5 Punkte an den in der Gesamtwertung noch immer führenden Marciello ran.
Das Duell zwischen Marciello und Rosenqvist um den Meistertitel entwickelt sich zu einer spannenden Angelegenheit: Nachdem sich der von der Ferrari-Fahrerakademie geförderte Italiener Mitte August auf dem Nürburgring einen Vorsprung von 74,5 Punkten herausgefahren hatte, lief es in Zandvoort weniger gut. Rosenqvist triumphierte hingegen gleich dreimal: Ein zweiter Platz hinter dem nicht punktberechtigten Gaststarter Daniil Kwjat (Carlin) und zwei erste Plätze brachten ihm insgesamt 75 Punkte ein.
"Das Wochenende war nahezu perfekt", freut sich der Mücke-Pilot. Dabei half ihm auch die Tatsache, dass Marciello das gesamte Wochenende nicht den Speed für die Spitze hatte. Im ersten Rennen wurde der Prema-Pilot als Fünfter abgewinkt, im zweiten Rennen verpasste er als 16. die Punkteränge; im dritten Durchgang schied Marciello selbstverschuldet vorzeitig aus. "Wir müssen nun arbeiten, um den Speed wiederzufinden", fasste er enttäuscht zusammen.
Neben Rosenqvist durfte sich auch Kwjat über einen Siegerpokal freuen. "Endlich, ich bin nun zum fünften Mal von der Pole-Position in ein Formel-3-Rennen gegangen und endlich konnte ich den besten Startplatz auch in einen Sieg ummünzen", strahlt der Red-Bull-Junior. Als Gaststarter erhält er keine Punkte; die Maximalpunktzahl ging damit auch im ersten Rennen an Rosenqvist.
Einen Tag später feierte das Carlin-Team gleich noch eine Premiere: Jordan King kletterte zum ersten Mal in der aktuellen Saison der Formel-3-EM als Zweiter auf das Siegertreppchen. "Zandvoort hat sich für mich gelohnt. In der Gesamtwertung konnte ich zwei Plätze gutmachen und bin nun Sechster. Und in den beiden letzten Saisonmeetings will ich noch weiter nach oben klettern."
Am 12. und 13. Oktober geht der Kampf um den Titel des Europameisters in Vallelunga eine neue Runde. Das Saisonfinale findet eine Woche später, vom 18. bis 20. Oktober, auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg statt.