Das neue Design der Formel-E-Boliden soll überraschend anders aussehen, doch Lucas di Grassi würde sich das auch wünschen - "Es wird sehr cool aussehen"
© Foto: FIA Formula E
Der amtierende Formel-E-Champion Lucas di Grassi hat sich positiv zum neuen Boliden ab der Saison 2018/19 geäußert. FIA-Präsident Jean Todt hatte zuletzt einige Überraschungen zum bisher veröffentlichten Design angekündigt, die von der Optik eines regulären Formelboliden deutlich abweichen sollen. In Kanada wurde das neue Auto erstmals einigen wichtigen Vertretern der Formel E vorgestellt.
"Es wird sehr cool aussehen", besänftigt di Grassi gegenüber 'Autosport' einige Befürchtungen. Für ihn gibt es keinen Grund, wieso man sich gegen eine Abkehr des herkömmlichen Fahrzeug-Designs wehren sollte. "Wenn man das Monocoque schließt und den Fahrer schützt, ist es nicht plötzlich kein 'Open-Wheeler' mehr. Und eigentlich sind geschützte Räder auch effizienter und machen das Auto futuristischer."
Der Abt-Pilot sieht ohnehin keinen Sinn darin, dem sturen Trend zu folgen, wie ihn die Formel 1 vorgibt. Stattdessen könne man bei Elektroautos Designs ausprobieren, die mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren nicht möglich wären. "Du kannst zum Beispiel die Batterie in den Diffusor integrieren, genügend Kühlung durch die Luft unter den Autos haben oder Motoren an den Innenseiten der Räder verbauen - alles ist möglich", so di Grassi.
"Wichtig ist, dass man nicht alte Ideen aus dem Rennsport kopiert, wenn man eine Serie hat, die aufgrund der Technologie dahinter mit etwas komplett Futuristischem daherkommen kann", meint der Brasilianer weiter. Das habe man beim aktuellen Spark-Boliden verpasst. Der Abt-Pilot kann das Konzept für das aktuelle Auto nachvollziehen, weil man einen Kompromiss eingehen musste - "aber nicht für die Zukunft", wie er betont.
Mit der neuen Lösung ist er auf jeden Fall zufrieden: "Das Design sieht gut aus. Auch die Aerodynamik wird kein großer Störfaktor sein. Wir brauchen ohnehin keine Aero, denn wen interessiert es, ob man eine Sekunde schneller oder langsamer ist, wenn ohnehin alle Autos gleich sind?" Laut dem Brasilianer soll der Bolide auf der einen Seite "effizient, stark und sicher" sein, auf der anderen Seite "anders, modern und nicht den Ideen der Formel 1 folgend" sein. "Das wäre ein Erfolg."