Beim GP2-Rennen in Silverstone schlug der Fehlerteufel zu. Betroffen waren unter anderem Andreas Zuber und Bruno Senna. Gewinnen konnte Giorgio Pantano.
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Mit einer fehlerfreien Leistung konnte sich Giorgio Pantano in Silverstone seinen dritten Saisonsieg holen und damit seine Führung in der Gesamtwertung ausbauen. Der Italiener profitierte bei seiner Fahrt zum Erfolg von einem Fahrfehler von Bruno Senna und konnte kurz vor dem Ziel den bis dahin führenden Lucas di Grassi austricksen. Beide wurden auf dem Podium überraschend von Karun Chandhok flankiert.
Nachdem in Magny-Cours der Defektteufel über Sieg und Niederlage entschied, mischte sich heute der Fehlerteufel ein. Vor allem in der Anfangsphase des Rennens leisteten sich viele Piloten, auch die aus der Spitzengruppe, einige Missgeschicke. So kam, der bis dahin führende, Bruno Senna in der schnelle Stowe-Kurve von der Strecke ab und verlor einige Positionen, obwohl er einen Dreher noch gerade so vermeiden konnte. Andreas Zuber, der lange Zeit an der Spitze mitmischte und sich noch Hoffnungen auf ein Platz auf dem Podium machen durfte, unterlief ein Fehler. Beim Anbremsen der Schikane berührte der Piquet-Pilot den Rasen und drehte sich einmal um die eigene Achse, konnte die Fahrt jedoch fortsetzen.
Pantano kämpft sich an die Spitze
Alle Fahrer absolvierten ihren Pflichtboxenstopp schon in der ersten Rennhälfte, obwohl es danach für die Reifen noch ein langer Weg ins Ziel werden sollte. Di Grassi konnte seine Führung auch nach dem Boxenstopp verteidigen, musste aber zusehen, wie Grosjean und Pantano den Rückstand Runde um Runde verkürzen konnten. Selbst interne Positionskämpfe und weite Linien hielten das Kampfduo nicht davon ab, schnellere Zeiten als der Führende zu fahren.
Zwölf Runden vor dem Ziel tauschten der Franzose und sein italienischer Kontrahent die Plätze. Vor dem Infield setzte sich Pantano neben den weißen Boliden von Grosjean und quetschte sich auf der Innenseite vorbei. Schnell konnte der Campos-Pilot danach die Lücke auf den Mann an der Spitze schließen, doch mit dem finalen Angriff ließ er sich Zeit. Erst kurz vor dem Rennende trickste Pantano seinen Gegenmann aus und machte seinen dritten Saisonsieg perfekt.
Vierkampf um den dritten Rang
Hinter den ersten Beiden klaffte eine große Lücke auf die Verfolger. Mit Platz vier schien dort Zuber Schadensbegrenzung zu betreiben; nach einem frühen Stopp holte sich der Österreicher viele der zuvor verlorenen Positionen zurück. Eines seiner Opfer war Senna, der nach einem späten Reifenwechsel Zeit verlor, unter anderem auch einen Platz an seinen Teamkollegen Karun Chandhok. Die unterschiedlichen Strategien sorgten allerdings in der Schlussphase für große Spannung, denn das iSport-Duo konnte deutlich schneller fahren als Zuber. Der Österreicher entschied das Duell dann eigenständig - ein Verbremser warf ihn wieder zurück.
In den letzten drei Runden wurden dann noch einmal munter um die Positionen und den letzten Platz auf dem Podium gekämpft. Grosjean musste plötzlich feststellen, dass sich mit Chandhok, Senna und Buemi gleich drei blaue Boliden in seinem Rückspiegel zeigten. Nach langem hin und her fand zunächst der Inder einen Weg am Franzosen vorbei, der sich in der letzten Runde noch Buemi geschlagen gegeben musste. Auch Bruno Senna schien noch einen Platz gewinnen zu können, kam dann aber zwei Kurven vor dem Ziel von der Linie ab und reihte sich wieder hinter Grosjean ein. Die Plätze sieben und acht gingen an Andreas Zuber und Luca Filippi, die damit am Sonntag aus der ersten Reihe starten dürfen.