Alvaro Parente profitierte am Start von den Patzern der Konkurrenz und fuhr danach problemlos zum Sieg.
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Der Auftakt in der GP2 Serie hatte es in sich. Auf dem Grand-Prix-Kurs von Barcelona boten die Fahrer viele spannende Zweikämpfe, sorgten für einen Startabbruch, Kollisionen auf der Strecke und Action in der Boxengasse. Nach einer chaotischen Anfangsphase fuhr Alvaro Parente ohne Probleme zum Sieg. Bruno Senna und Andreas Zuber durften sich über das erste Podium der Saison freuen.
Schon beim Start machten sich die ersten Probleme bemerkbar. Auch der neue Boliden scheint Schwierigkeiten beim Anfahren zu bereiten: Milos Pavlovic würgte seinen Motor kurz vor dem Anfahren ab und sorgte so für Verwirrung bei den 25 Kollegen. Einige schossen voreilig los, andere warteten vorsichtig - schnell wurde klar: es wird eine weitere Einführungsrunde gefahren.
Maldonado würgt ab
Den zweiten Start setzte ausgerechnet Pastor Maldonado in den Sand, der sich am Vortag die Pole-Position holte und demnach das ganze Feld im Rücken hatte. Nur mit Glück konnten Andreas Zuber und Giorgio Pantano dem Hinderniss ausweichen und eine Kollision vermeiden.
Da es auf der Strecke mit verschiedenen Vorfällen aber ordentlich zur Sache ging, musste die Rennleitung mit dem Einsatz des Safety-Cars für Beruhigung sorgen. Zunächst drehte Mike Conway Luca Filippi in der engen Schikane um und musste sein Boliden auf Start-Ziel mit einem Aufhängungsschaden abstellen, nur wenige hundert Meter weiter waren sich Christian Bakkerud und Ho-Pin Tung nicht einig. Der Däne konnte zunächst weiterfahren, musste das Rennen aber in der zweiten Hälfte aufgeben. Wohlmöglich bereitete ihm sein angeschlagener Rücken zu große Schmerzen.
Die folgende Gelbphase über fünf Runden nutzten alle noch fahrenden Piloten für ihren Pflichtboxenstopp und den damit verbundenen Wechsel von zwei Reifen. Die Spitzenposition konnte Alvaro Parente, der durch das Missgeschick von Maldonado auf den ersten Platz kam, verteidigen. Dahinter wechselten Zuber und Bruno Senna die Plätze - die iSport-Mechaniker schraubten einen Tick schneller und brachten so ihren brasilianischen Schützling auf den zweiten Rang.
Grosjean auf dem Weg nach vorne
Nach dem Neustart in Runde acht gingen es die Akteure gelassener an. Zwar gab es noch Überholmanöver und auch ein paar Kontakte, aber keine wirklichen Kollisionen. Heiß her ging es zum Beispiel zwischen Sébastien Buemi und Romain Grosjean. Nach einem Unfall im Qualifying konnte sich Buemi in der Startphase von Startplatz 20 bis auf Position acht nach vorne schieben, musste sich dann aber gegen die Angriffe von Grosjean zur Wehr setzen. In Runde 17 leistete sich der Schweizer einen Fahrfehler in Kurve eins und musste in der Folge seinen Hintermann passieren lassen.
Während die Verfolger von Grosjean, der deutlich schneller fahren konnte als seine direkten Konkurrenten, die Verfolgergruppe aufwirbelte, jagte Senna weiter den Führenden Parente um den Kurs. Doch obwohl er fast das ganze Rennen hinter dem Portugiesen ging, fand der iSport-Pilot keine Weg vorbei und musste sich nach 38 Rennrunden mit dem zweiten Platz begnügen. Das Podium komplettierte Andreas Zuber, der in der Schlussphase noch auf das Führungs-Duo aufschließen konnte. Dahinter folgten Giorgio Pantano, Romain Grosjean und Vitaly Petrov.
Die letzten fünf Runden entwickelten sich für Adrian Valles zu einem wahren Desaster. Der Spanier fiel innerhalb von einer Runden von Platz sieben auf zwölf zurück und musste Sébastien Buemi und Kamui Kobayashi nicht nur die letzten Punkte überlassen, sondern auch die besten Startplätze für das morgige Sprintrennen. Ursache für den Positionsverlust war ein technischer Defekt, der Valles zwei Runden vor der Zieldurchfahrt sogar zu einem Boxenstopp zwang.