Jean-Paul Driot hat grundsätzlich kein Problem mit den möglicherweise kalten und nassen Bedingungen in Paris, doch unfair könnte es im Qualifying werden
© Foto: FIA Formula E
Die Formel E sieht sich beim Event in Paris zwei Problemen ausgesetzt: Temperatur und Niederschlag. Der Elektrorennserie droht ihr erstes Regenrennen in zweieinhalb Jahren. Bislang ist die Formel E von Niederschlägen im Rennen stets verschont geblieben, doch das könnte sich morgen ändern: Die Chance, dass es im Rennen regnen wird, liegt laut Wetterdiensten bei rund 50 Prozent.
Spezielle Regenreifen gibt es in der Meisterschaft nicht, die Pneus von Hersteller Michelin sind auf alle Wetterlagen ausgerichtet - ob sie so gut wie echte Regenreifen sind, darf aber mit einem Fragezeichen versehen werden. Sollte es also regnen, droht der Formel E auf dem rutschigen Kurs um den Invalidendom ein Chaosrennen, bei dem es durchaus einen anderen Sieger als Sebastien Buemi geben könnte.
Doch dessen Renault-e.dams-Teamchef Jean-Paul Driot will die Bedrohung Regen nicht als solche wahrnehmen: "Solange der Regen für alle ist, ist es niemals eine Bedrohung. Die Fahrer sind es gewohnt, im Regen zu fahren", winkt er ab. Außerdem kennen die Fahrer Regen schon von den Testfahrten in Donington und aus der Qualifikation in London 2015 - doch genau da liegt laut dem Franzosen die Gefahr.
Sollte es im Qualifying regnen, dann gleiche die Session einem Würfelspiel, meint er: "Wenn du kein Glück hast und in Gruppe 1 startest, dann ist es nass. Aber in 45 Minuten ist es trocken, wenn du in Gruppe 4 bist. Also ist man vielleicht genötigt, am Ende des Feldes zu starten", so Driot. Damals in London war es ähnlich, als die Meisterschaftsanwärter plötzlich aus dem Mittelfeld heraus angreifen mussten.
Allerdings sehen Wettervorhersagen für das Qualifying am Mittag nur geringe Chancen auf Regen. Aufpassen müssen die Piloten eher auf die geringen Temperaturen. Das Thermometer soll am Sonntag kaum über 17 Grad Celsius klettern, was für Formel-E-Verhältnisse schon ziemlich kalt ist. Schon im Vorjahr waren die Temperaturen ein großes Problem, damals war es sogar noch deutlich kühler.
"Im Vorjahr war es in Paris sehr kalt - viel kälter als es morgen sein wird. Zum ersten Mal seit Beginn der Meisterschaft hatten wir so geringe Temperaturen. Bei jedem Rennen waren wir in heißeren Bedingungen oder in Europa in ausreichenden", meint Driot. Dadurch hatte man in Paris große Probleme, Temperatur in die Reifen zu bekommen, weswegen Sebastien Buemi und Nicolas Prost im Qualifying auch nicht ganz vorne landen konnten.
Auch nach dem Autowechsel fuhr man wie auf rohen Eiern und verlor eine Menge Zeit, bis die Pneus die richtige Temperatur hatten. Das soll Renault e.dams in diesem Jahr nicht passieren. Zum einen sind die Reifen etwas anders als noch in der Vorsaison, zum anderen hat man natürlich auch aus der Sache gelernt: "Jetzt wissen wir, wie wir es lösen können", so Driot. Antworten wird es aber erst morgen geben.