Hilmer-Pilot Adrian Quaife-Hobbs fährt im Sprintrennen von Monza zu seinem ersten Sieg in der GP2 - Fabio Leimer verteidigt Tabellenführen - Strafe für Daniel Abt
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Jubel im Lager von Hilmer nach dem Sprintrennen der GP2 in Monza. Adrian Quaife-Hobbs fuhr in souveräner Manier zu seinem ersten Sieg in der Nachwuchsklasse und bescherte dem deutschen Team damit den vierten Sieg in seiner ersten GP2-Saison. Der Brite übernahm gleich am Start von Platz zwei aus die Führung und verwaltete anschließend den Vorsprung. Zweiter wurde Alexander Rossi (Caterham), auf Platz drei fuhr Julian Leal (Racing Engineering). Dessen Teamkollege Fabio Leimer verteidigte mit Platz sechs die Tabellenführung.
Bei im Gegensatz zum Samstag bedecktem Himmel, aber zunächst noch trockenen Bedingungen, fiel die Vorentscheidung über den Sieg erneut bereits beim Start. Und wie schon gestern war es mit Quaife-Hobbs der Fahrer auf Startplatz zwei, der am besten wegkam, während Polesetter Rossi mit durchdrehenden Rädern bis zur ersten Kurve auf Position vier zurückfiel. Hinter Quaife-Hobbs reihten sich Leal und Sam Bird (Russian Time) ein.
Während Quaife-Hobbs zunächst souverän an der Spitze fuhr, wagte Bird in Runde vier vor der Variante della Roggia einen Angriff auf Leal, den dieser aber erfolgreich abwehrte. Bird seinerseits musste sich vor der ersten Lemso-Kurve dann gegen Rossi verteidigen. In Runde acht wurde es dann an der Box hektisch. Erste Regentropfen wurden gemeldet, woraufhin die Teams die profilierten Reifen aus der Garage holten. Eine Runde später nahm der Regen zu und wurde Leal und Bird zum Verhängnis.
Kurzer Regenschauer sorgt für Aufregung
Vor der ersten Schikane konnten beide Fahrer ihre Autos auf der rutschigen Strecke nicht mehr ausreichend verzögern und mussten durch den Notausgang fahren. Das nutzte Rossi aus, der sich auf Rang zwei verbesserte. Der Regen entpuppte sich allerdings nur als kurzer Schauer, sodass die Taktik von James Calado (ART) und Stephane Richelmi (DAMS), die auf Regenreifen wechselten, nicht aufging. Beide Fahrer lagen jedoch nach Problemen in der Startphase bereits aussichtslos zurück.
An der Spitze erhöhte Rossi mit einigen schnellen Runden den Druck auf Quaife-Hobbs. Der Hilmer-Pilot hielt dem jedoch Stand und konterte seinerseits mit einer schnellsten Rennrunde. So kam der Caterham-Pilot nicht mehr in eine Angriffsposition. Nach 21 Runden überquerte Quaife-Hobbs mit 1,8 Sekunden Vorsprung die Ziellinie. Mit diesem Sieg schreibt Hilmer GP2-Geschichte. Nie zuvor war es einem Team gelungen, in einer Saison mit drei verschiedenen Fahrern (Quaife-Hobbs, Robin Frijns und Jon Lancaster) ein Rennen zu gewinnen.
In der Gesamtwertung der GP2 gab es nach dem Sprint von Monza an der Spitze keine großen Veränderungen. Bird kam als Vierter zwar zwei Plätze vor Leimer ins Ziel, da sich der Schweizer aber auch den Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde sicherte, büßte er nur drei Punkte auf seinen Verfolger ein. Zwischen den beiden Meisterschaftsanwärtern platzierte sich Tom Dillmann (Russian Time) auf Platz fünf, Rio Haryanto (Addax), Johnny Cecotto (Arden), Dani Clos (MP) und Jolyon Palmer (Carlin) komplettierten die Top 10.
Leimer verteidigt Gesamtführung
Stefano Coletti (Rapax) und Felipe Nasr (Carlin), die vor dem gestrigen Hauptrennen noch auf den Positionen eins und zwei der Gesamtwertung lagen, blieben nach den Ausfällen am Samstag auch heute als Zwölfter beziehungsweise 13. ohne Zähler. Für die deutschsprachigen Piloten gab es mit Ausnahme von Leimer im Sprintrennen nicht viel zu holen. Rene Binder (Lazarus) fuhr auf Position 14, Simon Trummer (Rapax) wurde 16ter.
Die Seuchen-Saison von Daniel Abt (ART) wurde heute um ein neues Kapitel erweitert. Von Startplatz 17 aus war die Aussicht auf Punkte ohnehin gering. Ein Fehler des Teams brachte den Kemptener dann um jedwede Chance auf ein sportliches Erfolgserlebnis. Weil drei Minuten vor dem Start der Einführungsrunde noch nicht alle vier Räder am Auto von Abt montiert waren, erhielt der Deutsche eine zehnsekündige Stopp-and-go-Strafe. Im Ziel war Position 22 das Endergebnis des ART-Piloten.
Vier Rennen vor dem Ende der GP2-Saison deutet im Kampf um den Fahrertitel derzeit alles auf ein Duell Leimer-Bird hin. Der Schweizer hat mit 159 Punkten einen Vorsprung von sechs Zählern auf den Briten. Coletti stagniert nach dem siebten "Nuller" in Folge bei 135 Punkten, Nasr kommt auf 130 Zähler. In der Teamwertung führt das von Oschersleben aus operierende Team Russian Time mit 237 Zählern vor Racing Engineering mit 221 Punkten. Da nächste Rennwochenende der GP2 findet in 14 Tagen im Rahmen des Formel-1-Grand-Prix von Singapur statt.