Felix Rosenqvist gewinnt den ersten Formel-3-Lauf auf dem Hockenheimring und hält das Titelrennen gegen Raffaele Marciello damit weiterhin offen
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Felix Rosenqvist (Mücke) gewann den ersten Lauf des Finalwochenendes der Formel-3-Europameisterschaft. Der Kampf um den Titel des Europameisters zwischen Raffaele Marciello (Prema) und dem Schweden ist damit weiterhin offen. Der Italiener, der die Gesamtwertung mit 38,5 Punkten Vorsprung anführt, wurde auf dem 4,574 Kilometer langen Hockenheimring Baden-Württemberg als Zweiter abgewinkt. Ihm reicht im zweiten Rennen am Nachmittag ein vierter Platz, um sich dem Titel zu holen.
"Mein Ziel war zunächst, einen guten Start zu absolvieren, was auch funktioniert hat. In den ersten Runden konnte Raffaele mir noch im Windschatten folgen, aber dann gelang es mir, einen Vorsprung herauszufahren", berichtet Rosenqvist. "Dieser Sieg war wichtig, um meine Titelchancen zu erhalten. Mein Auto war toll, es war besser als im Qualifying und wurde im Laufe des Rennens sogar immer besser. Zu Beginn untersteuerte es noch und deshalb hatte ich mir auch eine Verwarnung wegen Überfahrens der weißen Linie in der ersten Kurve eingefangen. Aber als die Balance immer besser wurde, war die erste Kurve kein Problem mehr."
Marciello blickt dem Rest des Wochenendes indes gelassen entgegen: "Es war ein eher langweiliges Rennen, Felix war für mich heute einfach zu schnell. Aber Rang zwei ist auch gut, denn ich habe wieder viele Punkte sammeln können. Ich wollte mit Blick auf die Gesamtwertung keine riskanten Aktionen starten, sondern lieber die sicheren Punkte für den zweiten Rang mitnehmen."
Rang drei ging bei seinem Heimspiel an Sven Müller (Van Amersfoort). Für den Deutschen war es das beste Resultat der Saison; für sein niederländisches Team Van Amersfoort sogar einen Premiere auf dem Siegerpodest der Formel-3-Europameisterschaft.
"Ich bin wirklich glücklich, hier auf dem Podest zu stehen", jubelt Müller. "Mein Start war gut, ich konnte gleich auf die vierte Position vorfahren. Später hatte ich etwas Glück, dass Harry Tincknell und Alex Lynn vor mir kollidierten. So konnte ich beide überholen und war dann Dritter. Für mich ist es ein gutes Ende der Saison. Ich fühle mich wohl in meinem Team und konnte von meinem schnellen Teamkollegen Dennis van de Laar schon einiges lernen."
Bereits am Start legte Rosenqvist den Grundstein für seinen Triumph, als er aus der zweiten Startposition kommend den von der Pole-Position gestarteten Marciello überholte. In den folgenden Runden setzte sich der Schwede immer mehr vom Schützling der Ferrari-Fahrerakademie ab und feierte einen klaren Sieg. Marciello beendete das Rennen auf Rang zwei vor Müller.
Der Deutsche machte sich eine Rangelei der beiden Briten Tincknell (Carlin) und Lynn (Prema) zu Nutze. Lynn griff seinen Landsmann Tincknell im Kampf um den dritten Platz in der Spitzkehre an, beide berührten sich und Müller zog an ihnen vorbei. Auch Antonio Giovinazzi (Double R) profitierte von diesem Manöver und überholte Tincknell. Wenig später musste der Italiener jedoch wegen Missachtung des Track Limits in der ersten Kurve eine Durchfahrtsstrafe antreten. Er verlor seinen fünften Rang hinter Lynn an Tincknell.
Jordan King (Carlin), Luis Felipe Derani (Fortec), Dennis van de Laar (Van Amersfoort), Eddie Cheever (Prema) und Tom Blomqvist (Eurointernational) komplettierten die Top 10. GP2-Pilot Stefano Coletti (ma-con) schied bei seinem Formel-3-Comeback vorzeitig aus.